Sahara-Staubwolke trifft USA und wirft Klimafragen auf

„Extrem ungewöhnliches Ereignis“

Eine riesige Staubwolke aus der Sahara hat am 17.06.2020 die USA erreicht, nachdem sie 8.000 Kilometer von der Sahara aus über den Atlantik gezogen war, schreibt die Wissenschaftsjournalistin Chelsea Harvey (E&E News) am 26.06.2020 in Scientific American. Die Wolke verdunkelte den Himmel über Puerto Rico und verursachte eine der höchsten atmosphärischen Aerosolkonzentrationen, welche die Insel je gesehen hat. Diese spezielle Wolke gehört Wissenschaftlern zufolge zu den extremsten, die jemals aufgezeichnet wurden.

Die Dicke der Staubpartikel in der Atmosphäre ist die höchste, die seit 25 Jahren bei Satellitenmessungen beobachtet wurde. Und die Nebenwirkungen sind überall spürbar, wo die Wolke vorüberzieht: dunstiger Himmel und strahlende Sonnenuntergänge sowie eine mögliche Reizung der Atemwege durch den zusätzlichen Staub in der Luft.

„Es ist ein extrem ungewöhnliches Ereignis“, sagte Joseph Prospero, Atmosphärenwissenschaftler an der Universität Miami, dessen Forschungsteam vor mehr als 30 Jahren Pionierarbeit bei der Untersuchung von Staubwolken aus der Sahara leistete. Im Allgemeinen treten Staubwolken aus der Sahara tatsächlich ständig auf – die Sahara hat einen endlosen Vorrat an Staub, den der Wind über den Atlantik trägt. Diese Ereignisse sind jedoch meist nicht so intensiv. Unter Wissenschaftlern wird  darüber diskutiert, ob diese wandernden Staubwolken von zukünftigen Klimaveränderungen beeinflusst werden könnten. Modellstudien haben zu gemischten Ergebnissen geführt, wobei einige davon ausgehen, dass sie intensiver werden könnten, andere wiederum das Gegenteil vermuten lassen.

Vorerst ist es unklar, ob es sich bei diesem besonderen Ereignis um eine „meteorologische Anomalie“ handelt, sagte Prospero, oder ob es sich um einen Einblick in die Auswirkungen einer anhaltenden Erwärmung handeln könnte. Aber es sei eine Frage, die es wert ist, untersucht zu werden. …

->Quelle und vollständiger Artikel: