Klimawandel: Wir steuern auf das Worst-Case-Szenario zu

Das sogenannte Szenario RCP8,5 wird immer realistischer

Worst-Case-Szenarien kennen wir aus unzähligen Filmen. Im echten Leben sind sie dagegen nicht so greifbar. So auch beim Klimawandel. Forscher aus den USA sagen jetzt allerdings: Das Worst-Case-Szenario im Klimawandel ist immer realistischer, wie Sabrina Loi, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin, am 04.08.2020 berichtet.

Brennender Regenwald südlich von Boavista /Roraima/Brasilien) – Foto © Solarify

Wir haben bisher zu wenig getan, wir tun gerade zu wenig und die geplanten Anstrengungen werden nicht ausreichen. Das ist die Botschaft von drei Forschern vom Woods Hole Research Center, USA, die sie im Fachmagazin PNAS veröffentlicht haben. Darin schreiben sie, dass das Worst-Case-Szenario, das der Weltklimarat IPCC im Jahr 2005 entwickelt hat, das sogenannte Szenario RCP8,5, immer realistischer wird.

Dafür haben die Forschenden explizit die Entwicklung in den letzten 15 Jahren betrachtet. Ein Blick auf die CO2-Emissionen zeigt: Die Abweichung vom Worst-Case-Szenario ist kleiner als ein Prozent.

„RCP 8,5 würde bedeuten, dass sich die Erde in den nächsten hundert Jahren um 3,3 bis 5,4 Grad erwärmt.“

Kurzfassung aus PNAS

Auf Klimasimulationen basierende Szenarien werden routinemäßig zur Charakterisierung einer Reihe von plausiblen Klimazukünften verwendet. Trotz einiger jüngster Fortschritte bei der Abflachung der Emissionskurve wird das RCP8.5, das aggressivste Szenario bei der angenommenen Nutzung fossiler Brennstoffe für globale Klimamodelle, weiterhin als nützliches Instrument zur Quantifizierung des physischen Klimarisikos dienen, vor allem über kurz- bis mittelfristig politisch relevante Zeithorizonte. Die mit dem RCP8.5 übereinstimmenden Emissionen stimmen nicht nur eng mit den historischen kumulativen CO2-Gesamtemissionen (innerhalb von 1%) überein, sondern der RCP8.5 ist auch in bester Übereinstimmung bis zur Mitte des Jahrhunderts im Rahmen der gegenwärtigen und erklärten Politik mit immer noch sehr plausiblen CO2-Emissionswerten im Jahr 2100.

Solarify merkt an: Erst am 22.07.2020 haben 25 weltweit renommierte Klimawissenschaftler in Reviews of Geophysics eine Untersuchung  veröffentlicht, in der sie belegen, dass weder Worst-Case- noch überoptimistische Szenarios realistisch sind. Der Klimawandel kommt aber trotzdem (siehe: solarify.eu/leider-koennen-wir-nicht-erwarten-dass-uns-das-glueck-vor-dem-klimawandel-rettet).

->Quellen (und kompletter Text):