Besseres Anodenmaterial für Lithium-Ionen-Batterien

2,3 Mio. Euro für Projekt von UDE und Evonik

Spätestens im Jahr 2023 soll es marktreif sein: Anodenmaterial für Lithium-Ionen-Batterien, das zu leistungsfähigeren Energiespeichern führt. Das Material ist in den Laboren des Center for Nanointegration (CENIDE) der Universität Duisburg Essen (UDE) bereits erprobt worden. Seit dem 01.09.2020 fördert das Bundeswirtschaftsministerium die UDE mit fast 1,7 Mio. Euro, um den Herstellungsprozess in einem gemeinsamen Projekt mit Evonik weiterzuentwickeln und auf den Industriemaßstab zu übertragen.

Bisher werde Graphit als Anodenmaterial in Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt, doch dessen Kapazität und Fähigkeit zum schnellen Laden seien weitestgehend ausgereizt, heißt es in der Pressemitteilung der UDE vom 15.10.2020. Eine vielversprechende Alternative hätten UDE und Evonik in den Syntheseanlagen des NanoEnergieTechnikZentrums (NETZ) am Campus Duisburg hergestellt: Das Komposit aus Kohlenstoff und Silizium habe eine viel höhere Kapazität bei gleichem Volumen, zudem sei es langzeitstabil und schnell zu laden.

„Kein Projektpartner kennt etwas Vergleichbares“, so Prof. Hartmut Wiggers, Experte für die Gasphasensynthese von Nanomaterialien. „Die von der Fachwelt geforderte Kapazität von 1,5 Ah/g erreicht es problemlos“.

Nun müssten die im Labor bereits etablierten Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse auf die erheblich größeren Dimensionen der industriellen Fertigung übertragen werden. Neben der Arbeitsgruppe Wiggers arbeiteten daran auch die Forscher um Prof. Doris Segets und Prof. Andreas Kempf: Es gehe um optimale Prozesstechnik, Partikelcharakterisierung und den Bau von Anlagen in der richtigen Größe und Form auf Basis von Modellsimulationen, heißt es weiter im Pressetext der UDE. Ebenfalls genau unter die Lupe genommen werde der nächste Schritt, in dem die hergestellten Partikel zu Pasten verarbeitet und als Anodenmaterial auf Kupferfolie gedruckt würden.

Amorphe Silizium/Kohlenstoff-Partikel – Aufnahme aus einem Transmissions-Elektronenmikroskop – Foto © UDE, Orthner

Evonik nutze die Strömungsmodelle sowie die Experimente der UDE-Experten für die eigene Pilotanlage im Industriemaßstab.

„Unser erstes Ziel ist, die richtige Zusammensetzung und Form der Partikel auch im industriellen Maßstab zu gewährleisten. So können wir unseren Kunden dann maßgeschneiderte Lösungen anbieten“, erklärt Julia Lyubina, die zuständige Projektmanagerin bei Evonik.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Verbundprojekt „HOSALIB – Hochleistungs-Silizium-Kohlenstoff-Komposit als Anodenmaterial für Lithium-Ionen-Batterien“ für drei Jahre mit insgesamt 2,3 Mio. Euro (Förderkennzeichen 03EI3027A bzw. B). – Birte Vierjahn –

->Quelle:  Universität-Duisburg-Essen/uni-due.de/leistungsfaehiges-anodenmaterial-mit-evonik