Klimajournalismus

30 Sekunden für die Polarschmelze

Sachlich bleiben oder Alarm schlagen? Oder Alarm schlagen, gerade weil die Sachlage das gebietet? Journalisten ringen darum, wie und in welchem Umfang sie über den Klimawandel berichten sollen. Julian Rodemann hat Kommunikationswissenschaftler nach ihren Einschätzungen und Beurteilungen befragt. Sein Resüme war zu lesen in der Süddeutschen Zeitung vom 18.12.2020.

Kein Zweifel in der Arktis – die Eisberge vor Grönland nehmen ab – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Nicht einmal eine halbe Minute Sendezeit widmete die Tagesschau neulich dem größten Gletscher Grönlands. An der Nordküste der Insel war ein Stück Eis abgebrochen, das größer ist als die Fläche der Stadt Paris. Der Tagesschau-Sprecher fügte noch kurz an, dass Wissenschaftler die Klimakrise für das immer schnellere Schmelzen des Grönlandeises verantwortlich machen, ehe er mit einem Lächeln die Wettervorhersage ankündigte.

Aus Sicht vieler Klima-Aktivisten steht diese Tagesschau-Sequenz symptomatisch für den Umgang deutscher Medien mit dem Klimawandel: Eine knappe Meldung über die Polarschmelze hier, ein kurzer Bericht über die auftauenden Permafrostböden dort, aber die zentrale Story dreht sich dann doch wieder um die neueste Volte im Machtpoker um den CDU-Vorsitz. …

->Quelle und weiterlesen:  Sueddeutsche.de/journalismus-klima-neutralitaet-1.5152504