Infrastruktur für grünen Wasserstoff im Reallabor

Reallabor der Energiewende in Grenzach-Wyhlen für lokale Energie- und Rohstoffversorgung 

Das Reallabor der Energiewende für H2in Wyhlen im baden-württembergischen Grenzach-Wyhlen bei Basel geht am 01.01.2021 an den Start. In den kommenden Jahren werden die beteiligten Fachleute im Rahmen des Reallabors eine bestehende Power-to-Hydrogen-Infrastruktur ausbauen und praktisch testen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat nun den Förderbescheid über rund 13,5 Millionen Euro an die Verbundpartner übermittelt.

Industrielle Power-to-Gas-Anlage Wasserkraftwerk Grenzach-Wyhlen – Foto © Energiedienst.de

Die Power-to-Hydrogen-Anlage wird um fünf Megawatt elektrischer Leistung erweitert und unter realen Bedingungen erprobt. Hierfür hat der Verbund den Förderbescheid des Bundeswirtschaftsministeriums erhalten. Im Reallabor H2-Whylen wollen die Projektpartner nicht nur die Anlage und die daran geknüpfte Infrastruktur ausbauen, sondern auch neue Geschäftsmodelle für die bedarfsgerechte Erzeugung, lokale Verteilung und Nutzung von Wasserstoff in den verschiedenen Sektoren entwickeln. Ein weiterer Aspekt der Arbeiten umfasst die Entwicklung großskalig fertigbarer Elektrolysetechnologie. Darüber hinaus bearbeitet eine Begleitforschung gesellschaftlich relevante Themen. Zum Ende Projektlaufzeit soll die Power-to-Hydrogen-Infrastruktur nach fünf Jahren so weit fertig sein, dass sie wirtschaftlich betrieben werden kann.

Industrielle Power-to-Gas-Anlage im Megawattmaßstab am Hochrhein arbeitet zuverlässig

Die Megawattanlage ist im April 2020 seit vier Monaten in Betrieb und funktioniert zuverlässig. Auch ein daran angeschlossener Forschungselektrolyseur läuft sehr erfolgreich. Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) koordiniert das Vorhaben. Betreiber der kommerziellen Anlage ist der Energieversorger Energiedienst AG.

Der Parlamentarische Staatsekretär Thomas Bareiß, MdB: „Wasserstoff als klimafreundlicher Energieträger ist ein essentieller Baustein für eine erfolgreiche Energiewende, bei der Ökonomie und Ökologie im Gleichklang stehen. Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie bereiten wir den Weg für den Hochlauf von Wasserstofftechnologien. Mit den Reallaboren der Energiewende fördern wir seit einem Jahr Projekte, die innovative und neue Energietechnologien unter realen Bedingungen erproben. Genau das setzt das Reallabor H2Wyhlen um: Es ist ein Testraum für eine lokale Energie- und Rohstoffversorgung mit strombasiertem Wasserstoff für Wohnquartiere, Industrieareale und regionale Wasserstoffkunden. Ich freue mich über das erste Reallabor der Energiewende in Baden-Württemberg.“

Die Reallabore der Energiewende sind eine Fördermaßnahme der Bundesregierung im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms. Sie sollen dazu beitragen, den Transfer von Forschung in den Markt zu beschleunigen, indem Innovationen in industrierelevantem Maßstab unter realen Marktbedingungen in Testräumen erprobt werden können. In einem Ideenwettbewerb waren zwanzig Konsortien mit innovativen Ideen zur Energieversorgung der Zukunft nominiert worden, die jeweils mehrere Energietechnologien und Verbrauchssektoren verknüpfen. Mit H2Wyhlen geht das fünfte Reallabor der Energiewende an den Start.

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