EE nur 17 % Anteil am Primärenergieverbrauch

Wenn auch 50 % am Strom erneuerbar – aber am Gesamtenergiebereich…

Außerhalb des Haushaltsstroms, also in der Stromversorgung im Verkehr, der Wärme- und Kälteversorgung von Industrie- und Gewerbeproduktionseinrichtungen – beim Betrieb der Energieerzeugungsanlagen selbst betrug der Anteil der Erneuerbaren nur 16,6 % am Gesamtenergieverbrauch – so die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen schon im März 2021. Mit dem Verweis darauf mahnte der Energiewirtschaftsverband BDEW dringend zum konsequenten Ausbau der Erneuerbaren.

PV und Wind bei Bitterfeld - Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

PV und Wind bei Bitterfeld – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Der BDEW hat die 17% als Zahl der Woche eingestuft, um die Dringlichkeit einer kompletten Energiewende zu verdeutlichen – so Tilman Weber in Erneuerbare Energien. Zwar sei fast 50 Prozent des im vergangenen Jahr in Deutschland verbrauchten Stroms aus der Erzeugung von Erneuerbare-Energien-Anlagen gekommen. Doch der Anteil der Erneuerbaren falle deutlich geringer aus, wenn es zusätzlich um den gesamten Energieverbrauch gehe. Im Vergleich zu den nur 17 Prozent Anteil des Erneuerbare-Energien-Beitrags an diesem Primärenergieverbrauch entfalle der Großteil der 2020 verbrauchten 11.784 Petajoule (95.934 TWh)  auf fossile Quellen mit teilweise ungleich größeren Anteilen: Alleine das Mineralöl mit 34 Prozent Anteil am gesamten Energieverbrauch im Land, aber auch der 26,6-Prozent-Anteil von Erdgas oder der 16-Prozent-Anteil von Braun- oder Schwarzkohle sind gemäß der neuesten Primärenergiestatistik mindestens gleichwertig oder doppelt bedeutend.

AGEB: „Wichtigster Energieträger blieb auch 2020 das Mineralöl mit einem Anteil von 33,7 %. Es folgte das Erdgas mit einem auf 26,6 % leicht gestiegenen Anteil (2019: 25,1 %). Ihre Position an dritter Stelle konnten die erneuerbaren Energien auf 16,6 % ausweiten, 2019 waren es noch 14,9 % gewesen.“ (ag-energiebilanzen.de/ageb_jahresbericht2020)

Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, sagte dazu, es dürfe nicht aus den Augen gelangen, „dass die Energiewende nicht nur eine Stromwende, sondern auch eine Industrie-, Wärme- und Verkehrswende ist. … Der konsequente Ausbau der Erneuerbaren ist die Grundvoraussetzung … für deren Versorgung mit grünem Strom sowie die Produktion von grünem Wasserstoff.“

So weisen die vom BDEW schon Ende April erstmals präsentierten Primärenergieverbrauchsdaten vom vergangen Jahr erneut auf den Stillstand der Energiewende außerhalb des Stromsektors hin: Während Deutschland vor allem infolge der Coronapandemie und des einhergehenden Lockdowns für Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft 2020 insgesamt acht Prozent weniger Energie verbrauchte als im Vorjahr, nahm der Erneuerbaren-Anteil am Gesamtenergieverbrauch um nur drei Prozent zu.

Zahl der Woche – Knapp 17 Prozent…

… beträgt der Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch

Fast 50 Prozent des in Deutschland im vergangenen Jahr verbrauchten Stroms stammten aus Erneuerbaren Energien. Bei Betrachtung des gesamten Energieverbrauchs fällt der Anteil der Erneuerbaren jedoch deutlich geringer aus. Knapp 17 Prozent des sogenannten Primärenergieverbrauchs*) wurden im Jahr 2020 wie auch im ersten Quartal 2021 durch Erneuerbare Energien gedeckt.

Der Großteil der im Jahr 2020 insgesamt in Deutschland verbrauchten 11.784 Petajoule Primärenergie entfällt noch immer auf fossile Energieträger, wie zum Beispiel Mineralöl (34 Prozent). Allein hierdurch fallen jährlich rund 250 Millionen Tonnen CO2-Emissionen an. Erdgas machte gut ein Viertel des Primärenergieverbrauchs aus (27 Prozent), Braun- und Steinkohle jeweils rund acht Prozent, Kernenergie sechs Prozent.

„Mit einem Anteil von rund fast 50 Prozent am Bruttostromverbrauch haben wir im Strombereich schon einen großen Teil der Wegstrecke bewältigt. Wir dürfen dabei aber nicht aus den Augen verlieren, dass die Energiewende nicht nur eine Stromwende, sondern auch eine Industrie-, Wärme- und Verkehrswende ist“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Auch hier kommen neue Stromverbraucher hinzu, zum Beispiel Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge und Power-to-X-Anlagen. Der konsequente Ausbau der Erneuerbaren ist die Grundvoraussetzung für deren Versorgung mit grünem Strom sowie die Produktion von grünem Wasserstoff.“

*) Der Energieverbrauch, genauer der Primärenergieverbrauch (PEV) eines Landes stellt die Summe der Energiegewinnung im eigenen Land, bereinigt um den Einfuhr-/ Ausfuhrsaldo und den Saldo von Ein- und Ausspeicherungen von Energie in Energiespeicher dar. Als Primärenergie werden alle Energien bezeichnet, die ohne vorherige Umwandlung in ihrer Ursprungsform vorhanden sind wie z. B. Windenergie, Braunkohle oder auch Kernenergie.

->Quellen: