BMU fördert Lehrstuhl für Dekarbonisierung der Industrie

1,6 Mio. Euro für BTU Cottbus

Ein neuer Lehrstuhl für Dekarbonisierung und Transformation der energieintensiven Industrie wird an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) aufgebaut. Am 09.09.2021 erhielt BTU-Präsidentin Prof. Gesine Grande, einen entsprechenden Förderbescheid des Bundesumweltministeriums in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro. Der Lehrstuhl soll im kommenden Jahr seine Arbeit aufnehmen. Außerdem hat die BTU am 03.09.2021 zusammen mit ihren Projektpartnern vom BMU rund 4,2 Mio Euro für den Aufbau einer digitalen Plattform zur beruflichen Weiterbildung erhalten.

2006 Bibliothek des Jahres: Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) der BTU Cottbus – Foto © Stormfighter – Eig. Werk, CC BY 3.0, commons.wikimedia.org

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Treibhausgasneutralität 2045 – das ist das Ziel, das wir uns mit dem neuen Klimaschutzgesetz gesetzt haben. Klimaschutz ist ein Innovationsmotor für Anlagen, Produkte und Märkte, sichert unseren Wohlstand und verlangt nach neuen unternehmerischen Strategien. Erreichen können wir dies nur gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft. Treibhausgasneutrale Industrie kann zum Erfolgsmodell ‚Made in Germany‘ werden. Impulse dafür sollen von der Strukturwandelregion Lausitz ausgehen. Das wollen wir mit einem Lehrstuhl an der BTU unterstützen.“

Energieintensive Grundstoffindustrien wie Stahl, Chemie, Zement, Kalk und Metallurgie sind Ausgangspunkte vieler Wertschöpfungsketten in Deutschland. Sie stehen vor der Herausforderung, ihre besonders schwer zu vermeidenden CO2-Emissionen zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Der neue Lehrstuhl in Cottbus soll mit sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Forschung in diesem Bereich die vor allem technisch orientierten Institute und Einrichtungen am Standort Cottbus ergänzen. An der BTU wird hochqualifiziertes Personal für die Generationenaufgabe Dekarbonisierung ausgebildet und so ein entscheidender Beitrag geleistet, den Transformationsprozess der Industrie schnell und nachhaltig umzusetzen. Die BTU Cottbus-Senftenberg ist mit über 7.000 Studierenden die größte wissenschaftliche Institution in der Lausitz und die zweitgrößte Hochschule im Land Brandenburg.

Dabei soll der Lehrstuhl auch mit den wachsenden Institutionen vor Ort partnerschaftlich zusammenarbeiten, die mit ihren spezifischen Ansätzen die Dekarbonisierung der Industrie vorantreiben. Neben weiteren BTU-Instituten zählen hierzu die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie, das Institut für CO2-arme Industrieprozesse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt sowie das Kompetenzzentrum für Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI), das vom Bundesumweltministerium 2019 in Cottbus eingerichtet wurde.

Das Bundesumweltministerium fördert die Entwicklung und Umsetzung treibhausgasneutraler Verfahren in der energieintensiven Industrie im Rahmen des Förderprogramms „Dekarbonisierung in der Industrie“ und entwickelt derzeit ein Pilotprogramm für Klimaschutzverträge als innovatives Förderinstrument. Insgesamt stellt das BMU dafür bis 2024 rund 3 Milliarden Euro Fördermittel zur Verfügung.

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