Energiemanagement für Energienetze und Gebäude

Projekt am Umwelt-Campus Birkenfeld gestartet

Soll die Energiewende in Richtung fluktuierende erneuerbare Energien im Energienetz weiter ausgebaut werden, ist ein gezieltes Energiemanagement der Energienetze zur Netzstabilisierung erforderlich. Zielgerichtetes Management – Einsparmaßnahmen – Netzstabilisierung: Ein neues Forschungsprojekt namens „UCB-EMEG“ überträgt Forschungsansätze aus dem Energiemanagement auf die Gebäude des Umwelt-Campus der Hochschule Trier. Das Projekt wird von der Carl-Zeiss-Stiftung für zwei Jahre mit 150.000 Euro gefördert.

Netz, etwas anders (Hanoi, 2001) – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Es sollen nicht nur Energieerzeuger, sondern auch intelligente Verbraucher (IVs) zielgerichtet gemanagt werden. Dabei können IVs durch ein geeignetes Last- und Speichermanagement aktiv zur Netzstabilisierung und –optimierung beitragen. Das Energienetz wird hierbei als ganzheitliches System mit den Sektoren Strom/Wärme/Gas verstanden, die miteinander zielgerichtet verkoppelt werden. Durch die Integration der IVs wird das netzseitige Energiemanagement um die Gebäudemanagementsysteme der Verbraucher erweitert.

Hier setzt das Projekt „Energiemanagement für Energienetze und Gebäude“ (UCB-EMEG) an und überträgt die aus der Forschung bekannten Energiemanagementansätze auf die Gebäude. Gerade für größere Gebäudekomplexe kann ein zielgerichtetes Management zu erheblichen Einsparmaßnahmen führen und gleichzeitig zur Netzstabilisierung beitragen. Wird die Preisgestaltung (Pricing) der Energiesektoren im Gebäudemanagement mit aufgenommen, kann das Energienetzmanagement in einfacher Weise mit den intelligenten Verbrauchern gekoppelt werden. Die Untersuchung und Optimierung der Sektorenkopplung sowie der Erzeuger/Verbraucher-Kopplung ist ein zentraler Schwerpunkt von UCB-EMEG.

Als Grundlage für das Management werden prädiktive regelungstechnische Optimierungsansätze untersucht. Diese werden an einem Laborsystem entwickelt und im Anschluss auf das Gebäudemanagement des Umwelt-Campus Birkenfeld übertragen. Am Umwelt-Campus selbst sind bereits verschiedenste Verbraucher/Erzeuger (Elektrofahrzeug-Ladestationen, Photovoltaikanlagen, Labore, Blockheizkraftwerk etc.) installiert. Sukzessiv sollen diese um verschiedene zusätzliche Verbraucher-/Erzeuger-/Speichermöglichkeiten erweitert werden, z. B. Brennstoffzellensysteme, Elektro-lyseure, Gas-/Stromspeichersysteme.

Damit geht UCB-EMEG folgenden Fragestellungen nach: Ist der Umwelt-Campus Birkenfeld energieneutral? Welche Einsparpotenziale können über ein Energiemanagement realisiert werden? Wie sollte der zukünftige lokale Energiemix (Verbraucher/Erzeuger) der Zukunft aussehen?

Langfristig soll die Region so zu einem Modell für nachhaltige Netze und Managementsysteme werden. Das von der Carl-Zeiss-Stiftung geförderte Projekt UCB-EMEG trägt damit zur Stärkung des Umwelt-Campus Birkenfeld sowie der Region bei. Es wird im Rahmen des Programms CZS Forschungsstart gefördert. Mit dem Programm möchte die Carl-Zeiss-Stiftung neuberufene Professoren an Hochschulen für angewandte Wissenschaften zu mehr Forschung ermutigen.

->Quelle: hochschule-trier.de/projekt-ucb-emeg-gestartet-ucb