Erforschung nachhaltiger Produkt- und Kreislaufsysteme

Universität und htw Saar

Die Universität des Saarlandes und die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) erhalten laut einer Medienmitteilung vom 13.02.2023 für ein Forschungsprojekt zum Thema Kreislaufwirtschaft mehr als 1,4 Millionen Euro vom saarländischen Wirtschaftsministerium. Damit soll der wachsenden Energieverknappung mit nachhaltiger ressourcenschonender Produktion begegnet werden.

Gegenteil von Circular Economy: Müllverbrennungsanlage Berlin-Ruhleben – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Das Projekt bringt sowohl ingenieurwissenschaftliche als auch betriebswirtschaftliche Sichtweisen zur Innovation nachhaltiger Produkt-Service-Systeme zusammen. Damit sollen kleine und mittelständische Unternehmen an das Thema Kreislaufwirtschaft sowie serviceorientierte Produkte mit Fokus auf Nachhaltigkeit herangeführt werden. „Vor der sich derzeit abzeichnenden weltweiten Verknappung und Verteuerung von Energie gilt es auch unser Verhältnis zum Abfall neu zu überdenken“, so der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke. „Deshalb müssen unsere Produkte und Produktionen künftig wesentlich nachhaltiger gestaltet werden. Mit nur punktuellen Effizienzsteigerungen in den bestehenden Produktionsketten können die anspruchsvollen Ziele nicht erreicht werden, die notwendig sind, um künftig den gewaltigen Herausforderungen zur Energieeinsparung gerecht zu werden.“

„Durch die Weiter- oder Wiederverwendung von Produkten und Rohstoffen können vorhandene Ressourcen bestmöglich im Sinne der Nachhaltigkeit genutzt werden. Zentrale Punkte zur Umsetzung von Kreislaufwirtschaftsmodellen sind beispielsweise recyclingoptimiertes Produktdesign und langlebige, reparierbare Produkte“, ergänzt Michael Vielhaber, Professor für Konstruktionstechnik der Saar-Universität. Einen vielversprechenden Ansatz, um das derzeit noch vorherrschende lineare „Produzieren-Nutzen-Entsorgen“-Verständnis zu überwinden, besteht darin, Produkte hin zu Produkt-Service-Systemen (PSS) zu entwickeln. Deren ökologisches Potential wurde zwar in der Vergangenheit von der Wirtschaft erkannt, wurde aber in Deutschland noch nicht ausreichend genutzt.

„Ein besonderr Aspekt ist dabei die disziplinübergreifende Betrachtung des Lebenszyklus, welche integrierter und interdisziplinärer als bisher erfolgen muss, um öko-effektive Lösungen zur Verfügung zu stellen“, so Vielhaber. So würden innerhalb des Projektes die relevanten Lebenszyklusfunktionen, beginnend mit der Planung von Produkt-Service-Systemen mitsamt den zugehörigen Geschäftsmodellen über die Entwicklung der Sach- und Dienstleistungsbestandteile bis in Prozess- und Produktionsbausteine zum Schließen der Produktkreisläufe, eng miteinander verzahnt betrachtet, ergänzt Professor Christian Köhler von der htw saar.

Das Projekt basiert auf Kooperationen der Professoren Christian Köhler und Jürgen Griebsch von der htw saar sowie Michael Vielhaber und Dirk Bähre von der Universität des Saarlandes. Über diese Kooperationen hinausgehende Kompetenzen der Partner sollen im Rahmen des dreijährigen Projektes so miteinander verknüpft werden, dass ein Kompetenzcluster zur Planung, Entwicklung, Herstellung und Kreislaufführung nachhaltiger Produkt-Service-Systeme entsteht. Für die Projektpartner stellt das Projekt einen wesentlichen Baustein dar, um diese Kooperation weiter zu institutionalisieren. Durch das Projekt sollen sich schnellstmöglich auch Transferimpulse in die regionale Wirtschaft ergeben.

Das Projekt „Nachhaltige Produkt-Service-Systeme für eine Circular Economy im Saarland –PSS4CE“ wird aus Landesmitteln und aus Mitteln des Programms EFRE Saarland mit 1,4 Millionen Euro gefördert.

->Quelle: saarland.de/mwide/uds_htw_forschung_nachhaltige_kreislaufsysteme