Bonsai-Erfolg für FDP

Minimales Ergebnis, maximaler Schaden„, titelte eine Kommentatorin aus Brüssel auf tagesschau.de: Deutschland stehe da „als ein Land, auf das kein Verlass“ sei. Der von einer kaum fünfprozentigen Bonsai-Partei ins Kabinett entsandte Minister hat einen „Mini-Erfolg“ errungen – auf Kosten Europas“. Aber wenn einer Partei das Wasser Oberkante Unterlippe steht, neigt sie zu Panikreaktionen – Ausgang (ob das Wählerstimmen motiviert oder vergrault) extrem offen. Ein Hazardspiel also. Es geht aber um das Klima, um das Überleben der Menschheit – nicht das der eher unbedeutenden freien Liberalen. Von Lindner und seinem Knappen Wissing ist zu erwarten, dass sie später angeben werden, sie hätten das nicht gewusst. Dabei ist ebenso offen, ob es die „Wunderfuels“ jemals geben wird – vor allem in wirtschaftlich entscheidender Menge. Eher nicht für Pkw, möglicherweise für Flugzeuge und Schiffe. Doch auch das ist offen. Ob das so viel zerschlagenes Porzellan in Brüssel wert ist, inklusive Gesichtsverlust für Deutschland in der EU? Beim EU-Gipfel sagte einer diesmal gar nichts – einer, der sonst keine Gelegenheit auslässt, querzuschießen: Ungarns Orban musste einfach nur zuhören. Und konnte die Erfahrung mitnehmen: Beschlüsse von gestern können heute in Frage gestellt werden, wenn es das Regieren zu Hause leichter macht. Deutschland hat es ja auch getan. Von allen Verbrenner-Verwerfungen sei der Nachahmereffekt der gefährlichste. „Es ist nicht übertrieben, da von einem Dammbruch zu sprechen“, stellte die eingangs zitierte Brüsseler Kommentatorin fest. Die stellte auch fest, dass die Industrie schon viel weiter als die FDP sei – alle setzen inzwischen auf E-Motoren, vielleicht mit Ausnahme von Porsche; der Spitzname „Porsche-Partei“ mit Porsche-Fahrer Lindner an der Spitze (der schon den nächsten Streit vom Zaun bricht: er will Steuervorteile für E-Fuel-Fahrer) ist also gar nicht so bösartig, wie er klingt. Der Zeit ist zuzustimmen, wenn sie kommentiert: Die FDP „blamiert Deutschland – für ein paar Wählerstimmen.“ -Gerhard Hofmann-