VBL setzt sich CO2-Grenze

Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder will CO2-Intensität von Anleihen um ein Viertel verringern

Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) vollzieht einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltige Kapitalanlage und verabschiedet ein CO2-Ziel: Bis Ende 2025 will die größte Zusatzversorgungseinrichtung für betriebliche Altersvorsorge im öffentlichen Dienst laut einer VBL-Medeinmitteilung vom 12.05.2023 die CO2-Intensität von Aktien und Unternehmensanleihen um 25 Prozent reduzieren.

Rauch und CO2-Emissionen in Mainz – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

„Der Klimawandel gilt mit seinen vielfältigen negativen Auswirkungen auf Natur, Gesellschaft und Wirtschaft als eines der größten globalen Risiken unserer Zeit,“ ordnet Dr. Michael Leinwand, Kapitalanlagevorstand der VBL, die Relevanz des CO2-Ziels ein. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass die durch den Menschen ausgestoßenen CO2-Emissionen maßgeblich für den Klimawandel verantwortlich sind. Die steigenden CO2-Emissionen verstärken den Klimawandel und führen unter anderem zur Zunahme von Temperaturextremen und Extremwetterlagen. Diese klimabedingten Risiken wirken sich langfristig negativ auf Wirtschaft und Gesellschaft aus.

„Als bedeutende und verantwortungsvoll agierende Altersvorsorgeeinrichtung betrachtet die VBL die Reduktion der CO2-Emissionen daher als Teil ihrer treuhänderischen Verantwortung,“ so Dr. Leinwand weiter. Aus diesem Grund strebt die VBL an, die CO2-Intensität ihrer Aktien und Unternehmensanleihen bis Ende 2025 um 25 Prozent gegenüber Ende 2021 zu reduzieren. Das CO2-Ziel soll dabei durch eine Kombination von Ausschlusskriterien, ESG-Integration, Engagement und Impact Investments realisiert werden.

In einem ersten Schritt hat sich die VBL dazu entschlossen, Investitionen in Unternehmen auszuschließen, die mehr als 25 Prozent ihres Umsatzes aus der Verstromung von Kohle generieren. Bereits bestehende Investitionen in solche Geschäftsmodelle hat die VBL bereits Ende 2022 zurückgeführt – drei Jahre früher als ursprünglich geplant.

Die CO2-Intensität gilt als einer der wichtigsten Indikatoren zur Erfassung der ausgestoßenen Treibhausgase. Sie gibt an, wie viele Tonnen CO2-Äquivalent pro Millionen Euro Investment durch das Portfolio aus Aktien und Unternehmensanleihen verursacht wird. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegt die CO2-Intensität des VBL-Portfolios aus Aktien und Unternehmensanleihen auf einer Linie mit den etablierten Marktindizes wie etwa dem Morgan Stanley Capital International World Index – MSCI-World.

Die Berücksichtigung von CO2-Emissionen entspricht einerseits den steigenden gesellschaftlichen und regulatorischen Erwartungen und führt andererseits zu einer Verbesserung der ökologischen und sozialen Wirkung der Kapitalanlage der VBL. Dadurch können Investitionschancen, die sich durch ökologische Transformationsprozesse ergeben, in Zukunft noch besser genutzt werden. Mit der Verabschiedung des CO2-Ziels vollzieht die VBL daher einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen und transparenten Kapitalanlage.

Über die VBL

Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder ist bundesweit mit rund 5 Millionen Versicherten, 5.400 Arbeitgebern und rund 5,6 Milliarden Euro Leistungszahlungen an 1,4 Millionen Rentenberechtigte jährlich die größte Zusatzversorgungseinrichtung für betriebliche Altersversorgung im öffentlichen Dienst. Die VBL verwaltet zu diesem Zweck Kapitalanlagen mit einem Marktwert von über 50 Milliarden Euro. Beteiligt an der VBL sind unter anderem Bund, Länder, kommunale Arbeitgeber und Träger der Sozialversicherung. Weitere Informationen im aktuellen Geschäftsbericht 2021.