Provozieren viele Bioenergiepflanzen Niederschläge?

Biophysikalische Auswirkungen – Wasserrecycling der Erde verändert

Bioenergie mit Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (BECCS) gilt als eine Schlüsseltechnologie zur Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Der großflächige Anbau von Bioenergiepflanzen führt jedoch zu Veränderungen der Bodenbedeckung und löst biophysikalische Auswirkungen auf das Klima aus, wobei das Wasserrecycling der Erde verändert und der Energiehaushalt neu angepasst wird. Das haben Forschende aus China und Frankreich herausgefunden und in Nature Communications publiziert.

Kumuluswolken – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Die Forschenden verwendeten ein gekoppeltes Atmosphäre-Land-Modell mit expliziten Darstellungen von holzigen (z.B. Eukalyptus) und krautigen (z.B. Switchgrass) Bioenergiepflanzen mit hoher Transpiration, um die Bandbreite der Auswirkungen des großflächigen Anbaus von Bioenergiepflanzen in Regenfeldbauweise auf den globalen Wasserkreislauf und das atmosphärische Wasserrecycling zu untersuchen. Sie stellten fest, dass der globale Landniederschlag unter BECCS-Szenarien aufgrund erhöhter Evapotranspiration und Advektion von Feuchtigkeit ins Landesinnere zunahm. Trotz erhöhter Evapotranspiration nimmt die Bodenfeuchtigkeit aber nur geringfügig ab, da die Niederschläge zunehmen und die Abflüsse sinken. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Wasserverbrauch durch den Anbau von Bioenergiepflanzen auf globaler Ebene teilweise durch atmosphärische Rückkopplungen kompensiert werden kann. Um eine wirksamere Klimaschutzpolitik zu unterstützen, sei daher eine umfassendere Bewertung, die auch die biophysikalischen Auswirkungen des Bioenergieanbaus einbezieht, „sehr zu empfehlen“.

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