Flüchtlinge und Studium

Zahlreiche Projekte und Programme an TU9-Universitäten helfen studierfähigen Flüchtlingen

Die aktuelle Flüchtlingssituation in Deutschland ist auch an den TU9-Universitäten Thema: „Zuerst muss es humanitäre Hilfe für die Menschen geben, die vor Krieg und Gewalt nach Deutschland fliehen. Die TU9-Universitäten unterstützen natürlich auch die akademische Integration von studierfähigen Flüchtlingen, die in Deutschland bleiben werden und hier studieren wollen“, sagt Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel, TU9-Präsident und Präsident der TU Darmstadt. „Dafür haben die TU9-Universitäten zahlreiche Projekte und Programme initiiert.“

Dazu gehören u.a. studienvorbereitende und – fördernde Maßnahmen, wie Spracheinstiegs- und Vorbereitungskurse, Patenprogramme, Beratungsangebote und kostenfreie Gasthörerprogramme. Außerdem werden Stipendien, die vereinzelte Bereitstellung von Hochschulräumen und einzelner Flächen sowie viel ehrenamtliches Engagement angeboten.

Auswahl von Programmen und Initiativen zur Integration von Flüchtlingen an den TU9-Universitäten:

RWTH Aachen University

Die RWTH erarbeitet derzeit eine Kooperationsgrundlage mit der Berliner Kiron University, um Flüchtlingen mittels Online- und Präsenzstudium einen Hochschulabschluss zu ermöglichen. Flüchtlinge, die das Angebot der Kiron University nutzen möchten, müssen sich zunächst an diese direkt wenden. Nach derzeitigem Planungsstand soll es dann möglich sein, im dritten Studienjahr an eine Partnerhochschule der Kiron University zu wechseln. Das International Office und die Zentrale Studienberatung erweitern ihr Beratungsangebot und bieten spezielle Einzelfallberatung für Flüchtlinge an. Ein Patenprogramm, zu dem es eine breite Netzwerk- und Informationsveranstaltung geben wird, ist vorgesehen. Außerdem findet Anfang 2016 im Rahmen einer Veranstaltung ein intensiver Austausch statt, dessen Inhalt die Thematisierung von Erfahrungen und Praxishilfen für den Umgang mit traumatisieren Personen ist. http://www.igad.rwth-aachen.de/

TU Berlin

Das Programm „In(2)TU Berlin“ ermöglicht Flüchtlingen die aktive und kostenlose Beteiligung an Veranstaltungen der TU Berlin in den unterschiedlichen Wissenschaftsgebieten. Die Berechtigung zum Besuch regulärer Lehrveranstaltungen erfordert eine Anmeldung und ein Aufnahmegespräch. Programmteilnehmer können auch an Prüfungen teilnehmen und die Angebote des Studienkollegs (studienvorbereitende Sprachkurse) wahrnehmen Außerdem findet ab November im Rahmen des Programms ein studienvorbereitender Sprachkurs für MINT-Studiengänge, der mit 100.000 Euro von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft gefördert wird, statt. Die erfolgreiche Programm-Teilnahme wird mit einem Zertifikat festgehalten. http://www.tu-berlin.de/?163777

TU Braunschweig

An der TU Braunschweig werden geflüchtete Studierende im International Office, geflüchtete Akademikerinnen und Akademiker im Mobile Researchers´ Centre individuell beraten und betreut. Die Gasthörerschaft ist gebührenfrei. Zur Verfügung stehen auch DAAD-Abschlussbeihilfen. Die Bewerbung für ein Carolo-Stipendium ist möglich. Studierendeninitiativen, ein Projekt zur Sprachlernunterstützung für Flüchtlinge und eine Kooperation mit dem Deutsch-Arabischen Bildungsverein wurden initiiert. Die Möglichkeit der Studienaufnahme und die Bereitstellung von Plätzen für Unterkünfte werden derzeit eruiert. https://blogs.tu-braunschweig.de/notiz-blog/?p=3765

TU Darmstadt

An der TU Darmstadt werden ab Oktober Campus-Orientierungen durchgeführt, die die allgemein zugänglichen Angebote der TU wie die Nutzung der Bibliothek vorstellen und über die Möglichkeit der Gasthörerschaft informieren. Die Gasthörerschaft ist dank des Engagements der Freunde der TU Darmstadt für Flüchtlinge kostenfrei. In Zusammenarbeit mit studentischen Initiativen wird ein Buddy-Programm entwickelt. Das Sprachlehrzentrum der TU hat bereits ehrenamtlich Aus- und Weiterbildungen von Deutschlehrern und Sprachhelfern für Flüchtlinge durchgeführt. Für die Kontaktaufnahme mit der TU Darmstadt steht für Flüchtlinge eine eigene Website bereit: http://www.tu-darmstadt.de/universitaet/refugees/index.de.jsp

Folgt: Teil 2 – TU Dresden und weitere