Der Boden als Bioreaktor

Studie unter Oldenburger Beteiligung erklärt, wie sich organische Verbindungen im Bodenwasser verändern

Wenn Pflanzenreste verrotten, geben sie eine Reihe von organischen Molekülen ab, die sich im Bodenwasser auflösen und mit der Feuchtigkeit ins Erdreich gelangen. In diesen Molekülen ist global mehr Kohlenstoff gespeichert als in allen Wäldern der Erde zusammen. Bisher ist jedoch nicht bekannt, warum so viel Kohlenstoff in Böden gespeichert wird und wie sich dieser riesige Speicher im Zuge des Klimawandels verhalten wird. Nun hat ein Wissenschaftlerteam unter Beteiligung von Prof. Thorsten Dittmar vom Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg das Schicksal dieser Verbindungen aufgeklärt. Die Forscher um Markus Lange vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena berichten in der Zeitschrift Nature Geoscience, dass die gelösten Moleküle nicht, wie lange angenommen, unverändert im Boden bleiben. Während die Substanzen mit dem Wasser durch den Boden sickern, werden sie vielmehr von Mikroben ab- und umgebaut. Dabei entstehen auch neue, größere Moleküle. weiterlesen…

„Alles fließt“ im Ökosystem

Erstmals bis zu zehntausend verschiedene Moleküle im Boden aufgelöster Verbindungen in einer Wasserprobe erfasst

Ein Wissenschaftlerteam, geleitet vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie (BGC) in Jena, ist den Geheimnissen der im Boden gelösten organischen Verbindungen ein großes Stück näher gekommen. Die in Nature Geoscience aktuell veröffentlichte Studie zeigt laut einer Medienmitteilung des BGC vom 05.08.2019, dass die gelösten Moleküle nicht etwa stabile Abbauprodukte darstellen. Sie werden vielmehr als kontinuierliche Zwischenprodukte verschiedenster mikrobieller Auf- und Abbauaktivitäten gebildet, während sie mit dem Wasser den Boden passieren. Die organischen Moleküle geben daher Aufschluss über Umweltveränderungen, biogeochemische Vorgänge im Boden und den Zustand ganzer Ökosysteme. weiterlesen…