Die Gazprom-Lobby

Correctiv: Stadtwerke finanzieren Lobbyverband Zukunft Gas mit Millionen
von Katarina Huth , Annika Joeres – mit freundlicher Genehmigung

Wer bei Stadtwerken anfragt, mit wie viel Geld sie Kampagnen und Werbe-Events der Gas-Industrie unterstützen, erhält Ausflüchte. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir dazu keine Auskünfte geben“, schreibt die Mainova, die Tochterfirma der Stadtwerke Frankfurt am Main. Auch die Stadtwerke Meerbusch hoffen auf Verständnis für ihre Intransparenz und schreiben: „Auf eine weiterreichende Stellungnahme möchten wir nach Rücksprache mit der Geschäftsleitung verzichten.“ So oder so ähnlich reagierten viele kommunale Unternehmen auf die Fragen des Recherche-Kollektivs CORRECTIV: Fast 70 Stadtwerke in ganz Deutschland sollten offenlegen, warum sie beim größten Lobbyverband der Gasindustrie, Zukunft Gas, Mitglied sind oder waren. Und mit welchen jährlichen Beiträgen sie den Verband finanzieren. Dabei steht dieser für eine der klimaschädlichsten Energien: Das Verbrennen von Gas ist eine zentrale Ursache für die Erderhitzung. Mit Zukunft Gas versucht ein Lobbyverband, der fossilen Energie eine vermeintlich positive Rolle zuzusprechen. weiterlesen…

Landbesitzer entscheiden maßgeblich mit über Erfolg von Klimapolitik

MCC-Studie erklärt Zusammenhang zwischen Lobby-Einflüssen, staatlichem Finanzinteresse und Höhe der CO2-Besteuerung

Der Einfluss von Interessengruppen auf die Politik beeinflusst nicht nur das Ambitionsniveau der Klimapolitik, sondern erodiert vor allem die Glaubwürdigkeit langfristig angelegter Politikmaßnahmen wie etwa steigender CO2-Preise. Im Tauziehen um die Energiewende, in der die Vertreter der fossilen und erneuerbaren Energiewirtschaft für ihre jeweiligen Interessen kämpfen, tendieren Regierungen daher entweder zum Status quo oder zu extrem hohen CO2-Preisen. Die Landbesitzer könnten dabei das Zünglein an der Waage sein und eine ambitionierte Klimapolitik durchsetzen, wie eine Studie des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) neuerdings darlegt. weiterlesen…