PIK mit neuem Bildungsportal zu Klimafolgen

Weltweiter Klimawandel wirkt sich auch auf Deutschland aus

Von der Ostsee bis zu den Alpen, vom Rheinland bis zum Märkischen Sand – der weltweite Klimawandel wirkt sich auch auf Deutschland aus. Ein neues Bildungsportal des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) bietet jetzt Lehrenden und Lernenden gebündelt Informationen und Szenarien zum Klimawandel und seinen Folgen für Sektoren von der Landwirtschaft bis zum Tourismus, und das bis auf die Landkreisebene.

Neben interaktiven Klimaprojektionen und Tutorials bietet www.KlimafolgenOnline-Bildung.de auch ein umfassendes Glossar zu Grundlagen-Begriffen rund um den Klimawandel sowie Unterrichtseinheiten, Handreichungen und Arbeitsblätter. „Der Klimawandel findet nicht nur weit weg von uns statt, er ist auch in Deutschland Realität“, sagt Ines Blumenthal, die das Umweltbildungsprojekt am PIK betreut. Das Portal soll Lehrenden und Lernenden in Sekundarstufe I und II ermöglichen, mögliche Klimafolgen nachzuvollziehen und den Einfluss des eigenen Handelns erlebbar machen. „Für die Entwicklung des Bildungsportals haben wir Fortbildungen mit mehr als 800 Lehrenden, Referendaren und Mitarbeitern aus der Umweltbildung durchgeführt und das Material dabei kontinuierlich evaluiert und verbessert“, so Blumenthal.

KlimafolgenOnline-Bildung.de ist offen zugänglich und basiert auf dem Internet-Portal Klimafolgen Online, das sich vor allem an kommunale Entscheider wie Forstwirte oder Baudezernenten richtet. Das Portal macht keine Vorhersagen, sondern arbeitet mit Projektionen – also Aussagen über eine mögliche Zukunft unter bestimmten Bedingungen. Die überarbeitete Bildungsvariante legt dabei jeweils ein Szenario mit schwachem Klimaschutz im Sinne eines business as usual und ein Szenario mit starkem Klimaschutz im Sinne einer Begrenzung der globalen Erwärmung auf maximal 2 Grad Celsius zugrunde.

Forscherwerkstätten zu verschiedenen Regionen: vom Wald über Wintertourismus bis hin zu Gesundheit

„Zwar sind die Folgen des Klimawandels hierzulande weniger dramatisch als in anderen Weltregionen. Steigen die globalen Treibhausgas-Emissionen jedoch weiter an wie bisher, würde das für Deutschland eine durchschnittliche Erwärmung um drei bis vier Grad Celsius bis Ende des Jahrhunderts bedeuten“, erklärt Hermann Lotze-Campen, Leiter des PIK-Forschungsbereichs Klimawirkung & Vulnerabilität. Das würde sich durch vermehrte heiße Tage im Sommer genauso bemerkbar machen wie durch Niederschlagsveränderungen, häufigere Trockenphasen und Starkregenereignisse – dies könnte Missernten, Waldbrände und Hochwasserschäden in vielen Regionen Deutschlands begünstigen. „Die gute Nachricht ist jedoch, dass es in unserer Hand liegt, den Ausstoß von Treibhausgasen aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas durch eine ambitionierte Klimapolitik einzugrenzen“, so Lotze-Campen.

Dieses Wissen wurde im Rahmen des PIKee-Projekts für den interdisziplinären Einsatz im Unterricht aufbereitet und wird nun über das Bildungsportal zur Verfügung gestellt. Besonders in den Forscherwerkstätten werden die konkreten Auswirkungen des Klimawandels für die verschiedenen Regionen in Deutschland herausgearbeitet: vom Ökosystem Wald über die Zukunft des Wintertourismus bis hin zu den gesundheitlichen Auswirkungen für den Menschen. Parallel zum Launch des neuen Bildungsportals KlimafolgenOnline-Bildung.de werden die Unterrichtsmaterialien des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Umweltbildungsprojekts auch auf der Plattform Lehrer-Online abrufbar sein.

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