First Solar macht Deutschland dicht

First Solar richtet sich mit Restrukturierungsmaßnahmen an den Chancen in nachhaltigen Märkten aus

– Schließung des Werkes in Frankfurt (Oder)
– Vier Produktionslinien werden in Malaysia auf unbestimmte Zeit stillgelegt
– Erwartete Einsparungen von 100 bis 120 Millionen US-Dollar jährlich
– Restrukturierungskosten 2012 von 245 bis 370 Millionen US-Dollar
– Unternehmen zahlt Kredite in Höhe von 145 Millionen US-Dollar zurück

Erklärung von First Solar – TEMPE, Ariz., 17. 04. 2012 – First Solar passt seine weltweite Produktion an, um auf die drastisch veränderte Marktsituation in Europa zu reagieren, Kosten zu senken und zugleich das Unternehmen auf die Chancen nachhaltiger Märkte auszurichten. Im Rahmen der Restrukturierung wird First Solar sein Werk in Frankfurt (Oder), Deutschland, im vierten Quartal 2012 schließen. First Solar wird zudem vier seiner Produktionslinien am Standort in Kulim, Malaysia, zum 1. Mai 2012 auf unbestimmte Zeit stilllegen. Zusammen mit dem Abbau weiterer Stellen in den USA und Europa sinkt die Zahl der Mitarbeiter von First Solar durch diese Maßnahmen um rund 2.000 weltweit. Dies entspricht etwa 30 Prozent aller Arbeitsplätze.

Die Restrukturierungsmaßnahmen sollen in diesem Jahr die Kosten um 30 bis 60 Millionen US-Dollar senken, und künftig 100 bis 120 Millionen US-Dollar jährlich. Außerdem erwartet das Unternehmen, durch diese Veränderungen im Jahr 2012 die durchschnittlichen Produktionskosten auf 0,70 bis 0,72 US-Dollar pro Watt verbessern zu können. Dies liegt unterhalb des bisher anvisierten Wertes von 0,74 US-Dollar pro Watt. Für das Jahr 2013 erwartet First Solar durchschnittliche Produktionskosten von 0,60 bis 0,64 US-Dollar pro Watt.

Um diese erheblichen Kosteneinsparungen zu erzielen, wird das Unternehmen 245 bis 370 Millionen US-Dollar für die Restrukturierung und damit zusammenhängende Maßnahmen aufwenden, davon 80 bis 120 Millionen US-Dollar Barauslagen, einschließlich:

  • 150 bis 250 Millionen US-Dollar an Wertminderung bei Vermögenswerten, überwiegend bezüglich der Betriebsstätte in Frankfurt (Oder)
  • 50 bis 70 Millionen US-Dollar für Abfindungszahlungen
  • 30 Millionen US-Dollar für die Rückzahlung staatlicher Förderung für die Produktion in Frankfurt (Oder)
  • 15 bis 20 Millionen US-Dollar für weitere Kosten durch Wertberichtigungen für aktive latente Steuern in Europa sowie Kosten im Zusammenhang mit Schuldenrückzahlungen in Deutschland

First Solar erwartet, dass diese Aufwendungen überwiegend im ersten Quartal 2012 anfallen, der Rest über das Jahr verteilt. Zusätzlich hat First Solar im laufenden Jahr freiwillig Kredite in Höhe von 145 Millionen US-Dollar vorzeitig zurückgezahlt. Dies entspricht der vollständigen Rückzahlung ausstehender Darlehensbeträge in Deutschland.

„Wir haben die Lage sorgfältig analysiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass unsere Produktion aufgrund der gravierenden Verschlechterung der Marktbedingungen in Europa wirtschaftlich nicht mehr nachhaltig ist und dass ein Weiterbetrieb nicht in unserem langfristigen Interesse ist“, sagte Mike Ahearn, Chairman und Interim-CEO von First Solar. „Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht, besonders vor dem Hintergrund, wie wichtig der europäische Markt und unsere Mitarbeiter dort für die Entwicklung unseres Unternehmens und der gesamten Solarbranche gewesen sind. Wir werden alle betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fair behandeln. Wir werden zudem unsere Beziehungen zu europäischen Geschäftspartnern ausbauen, die im Einklang mit unserer Strategie sind, weltweit PV-Großkraftwerke in nachhaltigen Märkten zu entwickeln.“

Mike Ahearn weiter: „Der Solarmarkt hat sich drastisch verändert. Deshalb passen wir unsere Marktstrategie und unsere Produktion umgehend an. Unser Ziel ist es, unseren Wettbewerbsvorteil zu halten und weiter darauf aufzubauen. Nach einer Phase stabilen Wachstums liegen die Kapazitäten von First Solar nach den Kürzungen der Solarförderung in wichtigen traditionellen Märkten über der gegenwärtigen Nachfrage. Als Folge dessen müssen wir die Produktion unbedingt anpassen und Ausgaben reduzieren, um den gesunkenen Nachfrageprognosen gerecht zu werden. Diese Maßnahmen werden es uns erlauben, unsere Ressourcen auf die Entwicklung derjenigen Märkte zu konzentrieren, in denen wir innerhalb der kommenden Jahre ein signifikantes Wachstum erwarten.“

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