Solar-Handelskrieg USA-China?

US-Strafzölle auf chinesische Solarimporte
SolarWorld-Petition erfolgreich

Das US-Handelsministerium (US Department of Commerce – DOC) hat Strafzölle auf chinesische Solarimporte verhängt. Das Ministerium hat seit November 2011 die Importe überprüft und nach eigenen Angaben festgestellt, dass  chinesische Hersteller kristalline Solarzellen und Photovoltaikmodule in den USA mit Dumpingmargen von 31,14 und 249,96 Prozent verkauften. Das DOC will daher Zölle  für Solarstrommodule auf Basis von kristallinen Siliziumzellen in gleicher Höhe verhängen, die rückwirkend für 90 Tage vor Verkündung gelten. Die Entscheidung ist vorläufig, noch nicht rechtskräftig. Das DOC hat vorläufige Tarife von 31,14 Prozent für Trina Solar, 31,22 Prozent für Suntech, 31,18 für 59 weitere Herstellern sowie 249,96 Prozent für alle anderen chinesischen Produzenten verhängt. Bis zur endgültigen Entscheidung am 1. Oktober prüft das DOC weitere Subventions- und Dumping-Tatbestände.

Damit wurde einer Petition der US-Tochtergesellschaft des deutschen Solarkonzerns SolarWorld AG gegen chinesische Exportsubventionen und Dumpingpreise vorläufig stattgegeben. SolarWorld  begrüßte die vorläufige Entscheidung des DOC. Diese sei aus Sicht des Bonner Solarkonzerns ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung fairen Wettbewerbs. Die Entscheidung des US-Handelsministeriums heute gibt uns Mut, dass wir zu einem fairen Wettbewerb zurückkehren können“, erklärte Solarworld-Vorstandschef Frank Asbeck. Zugleich sei es ein Signal für Europa, wo der Bonner Photovoltaik-Konzern derzeit ähnliche Maßnahmen prüft.
Mark Kingsley, Chief Commercial Officer von Trina Solar, sagte, primäres Ziel bleibe es, „durch den Einsatz unserer firmeneigenen Hochleistungs-Module insgesamt die Kosten pro Watt  nachhaltig  zu senken. Dies ist einfach erforderlich, um den der Ersatz fossiler Brennstoffe in den Vereinigten Staaten weiter zu beschleunigen. Alle Auflagen sind kurzsichtige Hindernisse für dieses große Anliegen.“ Die Zölle seien ungerechtfertigt und behinderten in einer Zeit steigender Treibstoffkosten den breiteren Einsatz von Solarenergie.

Der chinesische Photovoltaik-Hersteller Suntech erklärte,  diese Zölle spiegelten nicht die Realität im Wettbewerb der weltweiten Solarindustrie wider. Man habe eng mit dem US-Handelsministerium zusammengearbeitet, um aufzuzeigen, dass die Strafzölle nicht mit Fakten zu belegen seien, erklärte Suntech-Finanzvorstand Andrew Beebe. Er kritisierte daher auch die nun verhängten vorläufigen Strafzahlungen, die auch die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China insgesamt beschädigten. Beebe warnte vor einem „Solar-Handelskrieg“ zwischen den USA und China.

->Quellen: Trina Solar, SolarWorld, Photovoltaik, IWR

Quelle:
http://www.commerce.gov/