Energieintensive Industrien und Energiewende

Der Beitrag der energieintensiven Industrien zur Energiewende  –   Forum für Zukunftsenergien auf der Woche der Umwelt

Auf Einladung des Bundespräsidenten und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt veranstaltete das Forum für Zukunftsenergien im Garten des Schlosses Bellevue am 060.06.2012 ein Fachforum zum Thema „Der Beitrag derenergieintensiven Industrie zur Energiewende“. Am Beispiel der Stahlindustrie wurde diskutiert, wie diese zum Gelingen der Energiewende beitragen kann und welche Risiken für die energieintensiven Industrien damit verbunden sind.

Henning Schliephake (Georgsmarienhütte) hob hervor, dass die Stahlbranche insofern einen Beitrag zur Energiewende leiste, als sie die dafür nötigen Produkte liefere. Stahl sei der mit Abstand am häufigsten verwendete industrielle Werkstoff des produzierenden Gewerbes. Vor allem aus Gründen des Wettbewerbs habe die Georgsmarienhütte bereits in der Vergangenheit intensiv an der Effizienzsteigerung der verschiedenen Produktionsprozesse gearbeitet. Die Branche insgesamt habe den spezifischen fossilen Primärenergieverbrauch seit 1990 um 15,2% gesenkt und von 1990 bis 2010 den CO2-Ausstoß um 10,8 Mio t vermindert. Ohne die unterschiedlichen Ausnahmeregelungen wie z. B. die reduzierte EEG-Umlage sei das Unternehmen nicht mit Erfolg zu führen. Sollten diese Ausnahmeregelungen abgeschafft werden, könnten für die Energiewende erforderliche Produkte nicht mehr hergestellt werden.

Auf dieser Grundlage fokussierte sich die anschließende Podiumsdiskussion mit Schliephake und Dietmar Schütz, dem Präsidenten des Bundesverbandes Erneuerbare Energien und Kuratoren des Forum für Zukunftsenergien e.V., unter der Moderation der Geschäftsführerin des Forum für Zukunftsenergien, Annette Nietfeld auf die Frage, wie mit den Energiewende bedingten Kostensteigerungen für Strom und Wärme umzugehen sei. Schütz verdeutlichte, dass auch die Branche der erneuerbaren Energien bestrebt sei, die energieintensiven Industrien in den Wertschöpfungsketten Deutschlands zu erhalten. Gleichzeitig räumte er ein, dass es in der Vergangenheit eine teilweise Überförderung der erneuerbaren Energien gegeben habe und die Energiewende mit Kostensteigerungen verbunden sei, die zu sozialen Härten führe. Einen möglichen Ausweg aus dieser schwierigen Situation sah er darin, die Energiewende teilweise aus Steuermitteln zu finanzieren.

Über das Forum für Zukunftsenergien e.V.:
Das Forum für Zukunftsenergien ist die einzige branchenneutrale und parteipolitisch unabhängige Institution der Energiewirtschaft im vorparlamentarischen Raum in Deutschland. Der eingetragene Verein setzt sich für erneuerbare und nicht-erneuerbare Energien sowie rationelle und sparsame Energieverwendung ein. Ziel ist die Förderung einer sicheren, preisgünstigen, ressourcen- und umweltschonenden Energieversorgung. Dem Verband gehören ca. 250 Mitglieder aus der Industrie, der Energiewirtschaft, Verbänden, Forschungs- und Dienstleistungseinrichtungen sowie Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung an.  06.06.2012
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