20 Mrd. für Wind in Schleswig-Holstein nötig

Finanzierung der Energiewende: Bundesverband Windenergie erwartet mittelfristig Investitions-Anforderungen in Höhe von 10 Milliarden Euro

In Schleswig-Holstein stehen in den nächsten Jahren Investitionen in zweistelliger Milliardenhöhe an. In kaum einem anderen Bundesland hat der Ausbau der Erneuerbaren Energien solche Auswirkungen auf die Wertschöpfung. Die Energiewende ist für Schleswig-Holstein ein erheblicher Wirtschaftsfaktor. Die dafür notwendige Investitionssicherheit kann nur die Politik mit stabilen Rahmenbedingungen garantieren.Regionale Banken-Netzwerke könnten dafür sorgen, dass die Wertschöpfung im Land bleibt, sagte BWE-(Bundesverband Windenergie)-Präsident Hermann Albers. Er traf sich am 25.06.2012 mit Vertretern des schleswig-holsteinischen Energiewendeministeriums und regionalen Banken und Sparkassen zu einem Gespräch über die Finanzierung des Windkraftausbaus. „Bislang kamen Kredite zum Beispiel für den Bau von Bürgerwindparks oft gar nicht aus Schleswig-Holstein, weil das Volumen für die regionalen Banken zu groß war“, sagte Albers.

Auch wenn die Veröffentlichung der Windeignungsflächen sich noch verzögert, erwartet der BWE, dass für Schleswig-Holstein im Zuge des Ausbaus der Windenergie kurz- und mittelfristig Investitionsanforderungen in Höhe von 10 Milliarden Euro realistisch sind. Die Fremdkapitalquote könnte dabei bei einigen Projekten bis zu 90 Prozent betragen. „Dem Bundesverband Windenergie ist es ein Anliegen, die Finanzierung zur Steigerung regionaler und lokaler Wertschöpfung und Akzeptanz in Schleswig-Holstein zu mobilisieren. Die dezentrale Energieversorgung kann so mit einer dezentralen Finanzierung einhergehen“, so Albers, „richtig ist, dass die Energiewende Geld kosten wird. Richtig ist aber auch: Eine Verzögerung der Energiewende wird teurer, nicht zuletzt für den Verbraucher.“Die Windenergie hat in Deutschland das größte Potenzial und ist an Land heute die kostengünstigste unter den Erneuerbaren. In Schleswig-Holstein betrug der Anteil an „grünem Strom“ 2011 bereits 47 Prozent; mit mehr als 6 Terrawattstunden leistete die Windenergie davon 64 Prozent. Von den rund 14.300 Arbeitsplätzen, die 2011 in der schleswig-holsteinischen Erneuerbaren-Energien-Branche arbeiteten, waren knapp 7.000 in der Windbranche beschäftigt. Der Wertschöpfungserlös durch die Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien wird von derzeit 700 Millionen Euro auf über zwei Milliarden Euro pro Jahr steigen. Insbesondere die Windenergie schafft Kaufkraft im ländlichen Raum und ist die stärkste Säule einer modernen Strukturpolitik. 26.06.2012
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