Arktiseis zur Hälfte verschwunden

Gefährliche Schmelze am Nordpol

3,37 Millionen Quadratkilometer Eis werden zurzeit in der Arktis gemessen. Zwischen 1979 und 2000 waren es durchschnittlich doppelt so viele. Nur der menschengemachte Klimawandel könne diesen Rückgang erklären, sagen Forscher. Die Auswirkungen sind womöglich auch in Europa zu spüren.

Das Meereis rund um den Nordpol kann sich offenbar nicht mehr von der globalen Erwärmung erholen: In diesem Sommer ist es so stark abgeschmolzen wie nie seit dem Beginn zuverlässiger Messungen im Jahr 1973. Dies berichten Klimaexperten des Netzwerks KlimaCampus. Sie warnen vor gefährlichen Folgen für Natur und Mensch. „Extreme Winter könnten in Europa häufiger werden“, erklärt Rüdiger Gerdes vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI). Den Eisrückgang kann er nur durch den menschengemachten Klimawandel erklären.

Den Wissenschaftlern zufolge waren Mitte September nur noch 3,37 Millionen Quadratkilometer Fläche mit Eis bedeckt, gegenüber durchschnittlich 7,5 Millionen Quadratkilometer in den Jahren von 1979 bis 2000. In den vergangenen 30 Jahren ist die Eisdecke damit um mehr als die Hälfte geschrumpft. Anderen Schätzungen zufolge sei dies sogar der geringste Wert seit etwa 1500 Jahren, erklären die Klimaforscher. Neueste Klimasimulationen gingen zudem davon aus, dass die Arktis bis Mitte dieses Jahrhunderts im Sommer komplett eisfrei sein könnte.
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