Umweltpreis für Photovoltaik-Pioniere

Erfolgreich Weg von der Vision zum industriellen Produkt gegangen

Bett und Lerchenmüller seien der Prototyp für das erfolgreiche Zusammenspiel von wissenschaftlicher Exzellenz und unternehmerischem Mut (DBU). Gemeinsam seien sie erfolgreich den weiten Weg von der Vision zum industriellen Produkt gegangen. Mit ihrer Konzentrator-Technologie, die Sonnenlicht mit hocheffizienten Mehrfach-Solarzellen und speziellen Sammellinsen weitaus wirkungsvoller nutzen könne als herkömmliche Silizium-Module, hätten sie neue Maßstäbe in der Photovoltaik gesetzt. Im Ergebnis würden mit dieser Technik Modulwirkungsgrade von derzeit etwa 30 Prozent erreicht, womit die Energieausbeute rund doppelt so groß sei wie bei der gängigen Technologie.

In 20 Jahren Strom definitiv günstiger als aus allen konventionellen Energieträgern

Dass der Weg zu diesem Erfolg durchaus steinig war, berichteten die Preisträger während des Festaktes. Bett und Lerchenmüller erzählten in eingespielten Videobeiträgen von der Skepsis, die ihrer technischen Entwicklung zunächst entgegengeschlagen sei: auf Dächern montierbare Flachmodule gebe es doch schon. Erst als sie ihre Technik vom Prototypen in die Praxis hätten umsetzen können, erst als sie hätten demonstrieren können, dass sie die Funktionsfähigkeit „komplett im Griff haben“, habe sich diese Skepsis gelegt. Schließlich habe sich dann ausgezahlt, dass sie an ihrer Vision festgehalten hätten, mit ihrer Technologie kostengünstiger Energie zu erzeugen, als es die bisher vorhandene Photovoltaik-Technologie leisten könne. Lerchenmüller: „Wir brauchen eine Energiewende global. Und wir tragen direkt zur Energiewende bei, indem wir Kraftwerke in Nordafrika mit unserer Technik installieren und dieser Strom dann nach Europa transportiert wird. In 20 Jahren werden wir Strom mit Modulwirkungsgraden über 40 Prozent definitiv günstiger produzieren alle konventionellen.“

„Seien wir Realisten und versuchen das Unmögliche“

Auch Cramer ging im Video auf seine Pionierarbeit ein, die „das Schönste ist, was man überhaupt machen kann“. Geprägt von der Auseinandersetzung um die Kernenergie sei er sich darüber im Klaren geworden, dass eine risikofreie Energieversorgung für Mensch und Umwelt notwendig sei. Getreu seinem Motto „Seien wir Realisten und versuchen das Unmögliche“ habe er sich als begeisterter Ingenieur der Entwicklung neuer Energie-Versorgungssysteme gewidmet. Cramer: „Von konventionell auf erneuerbar umzustellen, das hat man sich damals noch nicht wirklich zugetraut. Wir wollten demonstrieren, dass es geht und wollten, dass es nachgeahmt wird von unseren Kollegen in der Industrie.“ So  sei es trotz aller Rückschläge gelungen, den Wirkungsgrad von Wechselrichtern entscheidend zu erhöhen.