VDE: Mehr Systemdenken beim Smart Grid-Ausbau!

VDE fordert realistischen Masterplan für Umsetzung der Energiewende

Eine grundlegende Voraussetzung dafür, die – nicht nur finanziell – gewaltigen Aufgaben zu stemmen, ist die Entwicklung eines Masterplans auf Basis realistischer Eckdaten. Allerdings liegen die Ziele der Bundesregierung für den Anteil der erneuerbaren Energien an der Deckung des Bruttoendenergiebedarfs im Jahr 2050 mit 60 Prozent (1.176 Terawatt-Stunden) deutlich über denen des Referenzszenarios von Prognos / EWI / GWS mit 34,9 Prozent (684 TWh). Gleichzeitig wird von einem deutlich geringeren elektrischen Energiebedarf ausgegangen. So wurden für die Bedarfsreduktion 25 Prozent bis 2050 im Vergleich zum Jahr 2008 angenommen (Referenzszenario: 8 Prozent bis 2050). Die benötigte Leistung aus erneuerbaren Energien im Jahr 2050 liegt mit über 140 GW jedoch deutlich höher als im Energiekonzept der Bundesregierung angenommen. In seinen Analysen kommt der VDE zu dem Schluss, dass selbst bei deutlichen Effizienzsteigerungen bestenfalls mit einer Begrenzung des Anstiegs, jedoch nicht mit einem signifikanten Bedarfsrückgang gerechnet werden sollte.

Mehr als 140 GW nötig

Um die dann benötigte Energie erzeugen zu können, ist nach VDE-Berechnungen bis 2050 eine installierte Leistung aus erneuerbaren Energien (Wind und Photovoltaik) von mehr als 140 GW erforderlich. Diese Leistung liegt erheblich über der im Energiekonzept der Bundesregierung erwarteten Jahreshöchstlast in Deutschland. Allerdings ist bei einer installierten Leistung der erneuerbaren Energien mit über 140 GW aus Windkraft und PV auch regelmäßig mit erheblichen Leistungsüberschüssen zu rechnen. Da ein großer Teil des Leistungszubaus erneuerbarer Energiequellen kurzfristig bis 2020 zu erwarten ist, muss das Netz bereits zu diesem Zeitpunkt in der Lage sein, zeitweise mit vollständiger Lastdeckung durch die erneuerbaren Energien umzugehen. Es gilt daher, innerhalb dieser Dekade ein komplett neues integriertes Gesamtsystem vorzubereiten.