VDE: Mehr Systemdenken beim Smart Grid-Ausbau!

Bei allen erforderlichen Maßnahmen ist Schnelligkeit gefragt. Wenn Deutschland seinen Technologievorsprung nicht schnell ausspielt und die Energiewende nicht gelingt, wäre damit ein schmerzlicher Image- und Positionsverlust des Hightech-Standorts Deutschland verbunden. Die Einschätzung der VDE-Mitgliedsunternehmen und Hochschulen mahnen deshalb zu zügigem Handeln: Nur 20 Prozent der Befragten rechnet mit der Umsetzung von Smart Grids in Deutschland bis 2020. Die Hälfte (53 Prozent) erwartet dies erst bis 2025 und gut ein Viertel (27 Prozent) für einen noch späteren Zeitraum. Die wichtigsten Gründe dafür sind laut Umfrage hohe Investitionskosten, Akzeptanzprobleme und fehlende international einheitliche Standards.

Umso wichtiger ist es, das Projekt Smart Grid voranzutreiben. Dies ist nicht nur für die intelligente Energieversorgung der Zukunft in Deutschland von größter Bedeutung, sondern hätte Signalwirkung weit darüber hinaus. Denn das Smart Grid ist das verbindende Glied zwischen Energieerzeugung und -verbrauch und schafft somit die Basis für smarte Anwendungen der Zukunft – von Smart Home / Smart Building über E-Mobility bis hin zu Smart Cities. Damit gewinnt es auch unter standortpolitischen und industriestrategischen Gesichtspunkten eine sehr große Bedeutung. Deutschland sollte die Chance entschlossen nutzen, eine Pionierrolle auf dem Weg in die „all electric society“ zu übernehmen.

Der VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen, 8.000 Studierende, 6.000 Young Professionals) und 1.100 Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach. VDE-Tätigkeitsfelder sind der Technikwissenstransfer, die Forschungs- und Nachwuchsförderung der Schlüsseltechnologien Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik und ihrer Anwendungen. Die Sicherheit in der Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln der Technik als nationale und internationale Normen, Prüfung und Zertifizierung von Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte. Das VDE-Zeichen, das 63 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym für höchste Sicherheitsstandards. Die Technologiegebiete des VDE: Informationstechnik, Energietechnik, Medizintechnik, Mikroelektronik, Mikro- und Nanotechnik sowie Automation.
->Quelle: www.vde.com – weiterer Artikel: Etappenziel der Energiewende: Durchbruch in der Smart Grid-Normung