40% zahlen zuviel für Strom

Erstmals gemeinsames Energie-Monitoring von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt

Mit dem Monitoringbericht 2012 haben Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt am 27.11.2012 erstmals einen gemeinsamen Bericht über die Entwicklung der Elektrizitäts- und Gasmärkte in Deutschland vorgelegt. Der Bericht zeigt laut Pressemitteilung der beiden Bundesbehörden eine weitere Intensivierung des Wettbewerbs in den Einzelhandelsmärkten. Der Ausbau der erneuerbaren Energien führe zu verstärkten Investitionen in die Netze. Dieser Trend müsse sich fortsetzen, um die regenerativ erzeugte Energie auch zu den Verbrauchszentren transportieren zu können.
Im Strom- und im Gasbereich habe sich gezeigt, dass ein hohes Handelsvolumen auf den Beschaffungsmärkten von großer Bedeutung sei für die positive Entwicklung des Wettbewerbs auf den übrigen Märkten. Der Bericht macht auch deutlich, welche Risiken sich für die wettbewerblichen Strukturen der Energiewirtschaft aus der heutigen Organisation des Bereichs der erneuerbaren Energien ergeben.

Entwicklung auf den Strom- und Gaseinzelhandelsmärkten

Aus dem Bericht: „Die Einzelhandelsmärkte für Strom und Gas sind weiterhin von einer dynamischen Entwicklung geprägt. Die Zahl der Letztverbraucher, die ihren Strom- oder Gasanbieter wechselten, ist im Jahr 2011 weiter gestiegen.“
Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur: „Ich freue mich über die Fortsetzung des positiven Trends beim Anbieterwechsel. Insgesamt haben 2011 über 3,8 Mio. Letztverbraucher den Stromlieferanten gewechselt, das sind 27 Prozent mehr als im Jahr 2010. Bei den Haushaltskunden hält der Trend, den Grundversorgungsvertrag zu verlassen, weiter an. 43,4 Prozent der Kunden haben inzwischen einen Sondervertrag beim Grundversorger, 17 Prozent haben einen Versorgungsvertrag mit einem anderen Unternehmen als dem Grundversorger. Auch wenn der Trend zum Wechsel anhält, verharren weiterhin knapp 40 Prozent aller Haushaltskunden in der Grundversorgung. Diese stellt nach wie vor die teuerste Versorgungsart dar. Vor dem Hintergrund weiterer für 2013 angekündigter Strompreiserhöhungen sollten alle Verbraucher prüfen, ob nicht günstigere Angebote verfügbar sind.“

Zur Entwicklung im Bereich Gas sagte Homann: „Über 1,2 Mio. Letztverbraucher wechselten im Jahr 2011 Ihren Gaslieferanten. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Lieferantenwechselfälle damit insgesamt um rund 40 Prozent gestiegen.“ Schon in über 41 Prozent der Netzgebiete können die Letztverbraucher aus einer Vielfalt von 31 oder mehr Gaslieferanten auswählen, in über 31 Prozent der Netzgebiete stehen sogar mehr als 50 Gaslieferanten zur Auswahl. „Die sich weiterhin sehr gut und dynamisch entwickelnde Vielfalt der Anbieter zeigt die hohe Attraktivität der regionalen und überregionalen Gasmärkte in Deutschland“, so Homann.