EIB co-finanziert größten Ostsee-Offshore-Windpark

500 Millionen Euro von EU-Bank für Baltic 2 von EnBW

Für den bisher größten Offshore-Windpark in der deutschen Ostsee, EnBW Baltic 2, gewährt die Europäische Investitionsbank (EIB) ein Darlehen in Höhe von 500 Millionen Euro. Das Projekt wird von der EnBW Erneuerbare Energien GmbH realisiert. Der Finanzierungsvertrag wurde am 10-01.2013 in Karlsruhe unterzeichnet – so eine gemeinsame Presseerklärung der beiden Häuser.

Vor allem Lage und Umfang gestalten EnBW Baltic 2 anspruchsvoll. Die 80 Windkraftanlagen werden auf einer Fläche von 27 Quadratkilometern 32 km nördlich der Insel Rügen entstehen. Die Meerestiefe variiert zwischen 23 und 44 m, was besondere Gründungsstrukturen erforderlich macht. Je nach Wassertiefe werden die Windenergieanlagen bis etwa 35 Meter auf Stahlpfählen, sogenannten Monopiles, darunter auf Stahlfachwerkstrukturen, so genannten Jackets, montiert.

Mit einer Kapazität von 288 Megawatt wird EnBW Baltic 2 einen jährlichen Ertrag von 1,2 Mrd. Kilowattstunden erzielen. Damit lassen sich rund 340.000 Haushalte jährlich versorgen; etwa 900.000 Tonnen Kohlendioxid können auf diese Weise eingespart werden.

Betreiber des Projektes ist die für diesen Zweck gegründete Gesellschaft EnBW Baltic 2 GmbH. Für die EnBW ist EnBW Baltic 2 bereits der zweite Offshore-Windpark in der deutschen Ostsee. 2014 sollen die Turbinen in Betrieb genommen werden.

„Damit Deutschland seine ehrgeizigen Energieziele umsetzen kann, sind anspruchsvolle Projekte erforderlich. EnBW Baltic 2 setzt hier Maßstäbe. Für künftige Projekte dieser Größenordnung wird es Vorbildcharakter haben. Mit der jetzt vereinbarten Finanzierung wird es gelingen, das umfangreiche Vorhaben zügig umzusetzen und einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten“, sagte Wilhelm Molterer, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank und unter anderem für Finanzierungen in Deutschland zuständig.

Thomas Kusterer, Finanzvorstand der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, unterstrich: „ Das Engagement der EIB bei einem Projekt wie EnBW Baltic 2 trägt ganz wesentlich zur Umsetzung der Energiewende bei. Die Beteiligung der EIB an solchen Projekten stellt ein entscheidendes Element in der Strukturierung und Finanzierung dar. Wir freuen uns, durch die Vertragsunterzeichnung mit der EIB eine solide finanzielle Basis für das Projekt geschaffen zu haben.“

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Bank der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Eigner sind die EU-Mitgliedstaaten. Aufgabe der EIB ist es, die Ziele der EU durch die langfristige Finanzierung tragfähiger Projekte zu fördern. Die EIB gehört zu den größten Finanziers von erneuerbaren Energien in Europa. Allein im Bereich Offshore-Windenergie hat die Bank bisher Darlehen von insgesamt 3,2 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. Für Großprojekte dieser Art sind aus Sicht der Betreiber vor allem die langen Laufzeiten und die günstigen Kreditkonditionen der Bank attraktiv.

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG ist mit einem Umsatz von über 18 Mrd. Euro im Jahre 2011 und rund 20.000 Mitarbeitern eines der größten Energieversorgungsunternehmen in Deutschland und Europa. Die EnBW baut seit den 80er Jahren Windkraftanlagen. Seit 2009 hat sie ihr Portfolio im Bereich Onshore-Windkraft mehr als versechsfacht und plant weiteres Wachstum. Bis 2020 will die EnBW allein in Deutschland rund 3.000 MW installierte Leistung aus erneuerbaren Energien zubauen und damit die jetzige installierte Leistung der EnBW im Bereich erneuerbare Energien mehr als verdoppeln.
->Quellen:www.eib.org; www.enbw.com