Stromversorgung „eine der sichersten in Europa“

Bundesregierung legt 1. Monitoring-Bericht „Energie der Zukunft“ vor

Die deutsche Stromversorgung ist „eine der sichersten in Europa“. Und bis zum Jahr 2011 sei bereits eine Gesamtreduktion der Treibhausgasemissionen von 26,4 Prozent gegenüber 1990 erreicht worden, heißt es in dem von der Bundesregierung als Unterrichtung (17/11958) vorgelegten 1. Monitoring-Bericht „Energie der Zukunft“. Allerdings wird in dem Bericht auch eingeräumt, dass die Verbraucherpreise für Energie im Jahr 2011 zum Teil erheblich angestiegen seien. So hätten die Gesamtkosten für die Energiebereitstellung 2011 um zehn Prozent höher gelegen als 2010. Davon seien besonders einkommensschwache Haushalte stark betroffen. Der Energieverbrauch insgesamt sei 2011 um 4,9 Prozent gesunken – trotz steigender wirtschaftlicher Tätigkeit. „Allerdings wurde die Entwicklung erheblich von Witterungseffekten beeinflusst. Vergleichsweise milde Temperaturen beeinflussten sowohl den Primärenergieverbrauch als auch den Stromverbrauch, der um 0,5 Prozent sank,“ so der Bericht.

Zum Thema Energieeffizienz

„Zwischen 2008 und 2011 konnte die Endenergieproduktivität um durchschnittlich 2 Prozent pro Jahr gesteigert werden. Deutschland liegt damit bei der Energieeffizienz aktuell auf dem Zielpfad. Diese Durchschnittsbetrachtung darf nicht überdecken, dass die Energieeffizienz in den einzelnen Jahren und in den unterschiedlichen Sektoren stark variieren kann.“

Erneuerbare Energien

Beim Ausbau der erneuerbaren Energien liege Deutschland auf Zielkurs, so der Bericht. Der Anteil erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch ist 2011 auf über 12 Prozent gestiegen. Wesentlicher Treiber war die hohe Ausbaudynamik im Stromsektor. So überschritten die erneuerbaren Energien 2011 erstmals die Marke von 20 Prozent am Bruttostromverbrauch. Das starke Wachstum der erneuerbaren Energien trug über den Merit-Order-Effekt dazu bei, dass die Großhandelspreise an der Strombörse trotz hoher fossiler Brennstoffpreise auf geringem Niveau verharrten beziehungsweise sogar sanken. Der starke Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere im Bereich der Photovoltaik, die vergleichsweise hohe Vergütungssätze hat, führte zusammen mit niedrigen Großhandelspreisen aber auch dazu, dass die Differenzkosten des EEG, die auf nicht-privilegierte Letztverbraucher umgelegt werden, stark ansteigen.

Expertenkommission

Die Bundesregierung hat im Herbst 2011 den Monitoring-Prozess „Energie der Zukunft“ ins Leben gerufen. In diesem Prozess werden die Umsetzung der Maßnahmen des Energiekonzeptes und die Fortschritte bei der Zielerreichung mit Blick auf eine sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Energieversorgung regelmäßig überprüft. Der Prozess ist dabei auf Dauer angelegt. Ein jährlicher Monitoring-Bericht stellt die Fakten und den Umsetzungsstand der Maßnahmen dar. Alle drei Jahre, erstmals im Jahr 2014, wird ein umfangreicher Fortschrittsbericht erstellt. Der Fortschrittsbericht beruht auf einer mehrjährigen Datenbasis und bietet Gelegenheit für tiefer gehende Analysen, für die ggf. statistische Sonderaufbereitungen notwendig sind.

Eine von der Bundesregierung bestellte unabhängige Expertenkommission aus vier Energiewissenschaftlern (Prof. Dr. Andreas Löschel, Vorsitzender, Prof. Dr. Georg Erdmann, Prof. Dr. Frithjof Staiß und Dr. Hans-Joachim Ziesing) schreibt in ihrer Stellungnahme zum Monitoring-Bericht, die Energieeffizienz habe sich in Deutschland schon spürbar verbessert. Gleichwohl müssten besonders im Gebäude- und Verkehrsbereich Tempo und Intensität in Zukunft noch erheblich gesteigert werden.

Die genannten Monitoring-Berichte werden gemeinsam vom Bundeswirtschaftsminister und dem Bundesumweltminister erstellt und vom Bundeskabinett beschlossen. Sie werden nach Beschlussfassung im Bundeskabinett dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat zugeleitet.