Ein Fahrplan für die Energiewende

„Energiesysteme der Zukunft“ – ein Projektvorhaben der deutschen Wissenschaftsakademien
Forschungsplattform zur Energiewende

Ziel des Vorhabens „Energiesysteme der Zukunft“ der deutschen Wissenschaftsakademien ist es, die in Deutschland im Themenfeld Energie vorhandene wissenschaftliche Expertise interdisziplinär zu bündeln und auf die zentralen Fragestellungen der Energiewende auszurichten. Neben der technologischen Machbarkeit werden auch ökonomische und rechtliche Fragen sowie Aspekte der effizienten Ressourcennutzung und der gesellschaftlichen Akzeptanz adressiert.

Das Vorhaben will Lösungswege zur Bewältigung der Energiewende und Handlungsoptionen aufzeigen und damit zur effizienten Umsetzung einer sicheren, bezahlbaren und nachhaltigen Energiewende beitragen. Es liefert eine wissenschaftlich fundierte Basis für die gesellschaftliche Diskussion rund um die Energiewende und trägt dazu bei, die Debatte um die Energiewende zu versachlichen und ihre Akzeptanz zu sichern.

Beteiligte und Projektstruktur

Das Vorhaben ist im Hinblick auf den gewählten umfassenden systemischen Ansatz und die personelle Besetzung in der deutschen wie europäischen Energieforschungslandschaft einzigartig. Durch hochkarätige Vertreter u.a. der Technik-, Natur-, Wirtschafts-, Geistes und Sozialwissenschaften (siehe Graphik) ist das Vorhaben in der Lage, Fragestellungen sehr breit und unter Einbeziehung auch gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Aspekte zu behandeln.
Auf der Dialogplattform „Forschungsforum Energiewende“ werden die Ergebnisse des Vorhabens in konkrete Handlungsempfehlungen transformiert, die als Entscheidungsgrundlage für Politik, Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft dienen. In einem ebenfalls angebundenen „Koordinierungskreis Forschung“ findet eine Verständigung über diejenigen Empfehlungen statt, die Universitäten und Forschungsorganisationen direkt betreffen.

Arbeitsweise

Die Aufgabe der acht thematischen AGen des Akademienprojekts ist es, mit den dort versammelten ausgewiesenen Experten dringende Forschungsfragen für das jeweilige Themenfeld zu identifizieren und zu formulieren. Der Steuerkreis, der durch die acht AG-Leiter und den Vorsitzenden R. Schlögl gebildet wird, sammelt und priorisiert diese Forschungsfragen. Zur Bearbeitung der Forschungsfragen setzt der Steuerkreis Ad-hoc-Arbeitsgruppen jeweils unter der Leitung eines AG-Leiters für einen begrenzten Zeitraum ein. In diese Gruppen werden Experten aus den beteiligten thematischen AGs entsandt. Alle inhaltlichen Arbeiten im Vorhaben werden durch den Steuerkreis definiert und koordiniert. Die Namensgebung sowie die Abgrenzung der AGs zueinander sind flexibel und können sich im Verlauf des Vorhabens ggf. noch ändern. Die acht AGs setzen sich jeweils aus rund zehn ausgewiesenen Experten zusammen.

Zwei Zielhorizonte: 10 und 50 Jahre

Für die Arbeiten in den Ad-hoc-Gruppen werden in erster Linie zwei Zielhorizonte verfolgt. Betrachtet werden die Entwicklungen in den kommenden zehn und den kommenden 50 Jahren. Das Ziel – das Energiesystem der Zukunft- wird als „moving target“ in der AG Szenarien definiert und unterliegt einer ständigen Prüfung und Anpassung während der Projektlaufzeit.

Alle Arbeiten, Besprechungen und Ergebnisse in den AGs und Ad-hoc-Gruppen sind vertraulich. Eine Kommunikation des Vorhabens nach außen erfolgt ausschließlich über Steuerkreis oder das Kuratorium.

Laufzeit und Finanzierung
Das Vorhaben ist für die Dauer von drei Jahren geplant, mit der Option auf Verlängerung um weitere drei Jahre. Projektstart soll März 2013 sein. Das BMBF stellt dafür 10 Millionen ein, ergänzt durch Mittel beispielsweise von Stiftungen.
->Quelle: bmbf.de; siehe auch: solarify.eu/leopoldina-acatechsolarify.eu/energiewende