Schellnhuber vor UN: Klimawandel ist Sicherheitsrisiko

Kipp-Punkte in Gefahr mit weitreichenden Folgen

Wenn die internationale Staatengemeinschaft es zulasse, dass die globale Mitteltemperatur deutlich über die Zwei-Grad-Grenze hinausgeht, könnten wichtige Kipp-Punkte in Natur und Umwelt überschritten werden, warnt Schellnhuber und erklärt. „Das Erdsystem reagiert nicht linear auf den Ausstoß von Treibhausgasen – Elemente wie der Regenwald des Amazonas könnten recht drastisch ihren Zustand ändern, wenn bestimmte Schwellenwerte der Erwärmung überschritten werden. Dies könnte wiederum Kipp-Prozesse in den internationalen Beziehungen auslösen, die in der Krise zunächst etwas mehr Kooperation zeigen, bei einer Zuspitzung dann aber im scharfen Wettbewerb um natürliche Ressourcen stehen, etwa um Nahrungsmittel“, so der Klimaforscher. „Allerdings ist auch eine andere Form gesellschaftlicher Kipp-Dynamik vorstellbar – mit Staaten und Völkern, die sich der bevorstehenden Gefahren bewusst werden, und die große Transformation zur Nachhaltigkeit beginnen.“

Die anderen Gastredner waren Tony DeBrum, Regierungsmitglied auf den vom ansteigenden Meeresspiegel bedrohten Marshall-Inseln, Rachel Kyte, Vize-Präsidentin für nachhaltige Entwicklung bei der Weltbank, und Gyan Chandra Acharya, UN-Untergeneralsekretär und Hoher Repräsentant der am wenigsten entwickelten Länder.
->Quelle: ecoreporter.de; klimaretter.info