Jeffrey Sachs baut auf „Business Leadership“ und Universitäten

Sachs: Dank an Deutschland für so viel Kühnheit

Jeffrey Sachs breitete zunächst eine düstere Analyse aus, endete aber sehr optimistisch:  „Die G20 sdind zwar eine Antwort, sie funktionieren aber nicht gut. UN spielen sehr wohl eine Rolle – aber noch haben wir kein globales Regierungssystem. Das Problem ist das Fehlen einer ‚Global Governance‘. Aber : ‚Blaming the UN makes no sense – it’s just blaming us!‘

Das bei weitem „gefährlichste Gefühl“, das aufkomme, sei Zynismus: Wenn alle sagten „Who cares?“ dann sei das  ist eine zerstörerische Haltung – das zweite schwierige Moment sei die  Ignoranz. Denn die Probleme würden immer komplizierter und es gebe keine einfachen Lösungen mehr. Das sei zwar ein Zeichen der Globalisierung, verführe jedoch zur Kapitulation. Viele Organisationen fühlten sich machtlos. Im kalten Krieg seien die „Leaders“ klar gewesen, heute sei die Welt multipolar, die Macht weit verstreut. („Power is spread widely.“). Viel der  Trägheit komme aus dem Bemühen der aufstrebenden Länder, mit Wachstum auf die Höhe der Industrieländer zu kommen. „Wenn sie auf das Spitzenniveau aufschließen wollen, heißt das eine Produktionssteigerung um das Drei- bis Vierfache – und 40% Bevölkerungswachstum. Wir sollten aber bei 8,5 Mrd. Weltbevölkerung aufhören. Schließlich müsse die Welt den nötigen Wandel in einer Geschwindigkeit vollziehen, die es bisher noch nie gegeben hat. Sonst riskieren wir Thomas Hobbes‘ ‚Krieg aller gegen alle‘.“

Die Universitäten können helfen, so Sachs – sei müssten in der Wahrnehmung der Politiker von „Trouble Makers“ zu „Problem Solvers“ werden, auf lokaler und nationaler Ebene. Die Lektüre der wissenschaftlichen. Journale nehme einem den Atem, was wir alles wüssten. Die Idee zum UN-Netzwerk „kam aus dem Mangel praktischer Lösungen – das was 20 kritische Jahre hätte werden können, wurden 20 verlorene Jahre“. Etwas deprimierend resümierte Sachs: 20 Jahre nach den Verträgen von Rio sei sehr wenig erreicht. Nichts sei verkehrt an den Abkommen. Ein Beispiel sei die Klimakonvention – wie kompliziert sei deren Implementierung gewesen – und was sei bis heute -leider noch nicht – daraus gemacht worden. Die Milleniumsziele hätten sich allerdings „from nothing to something“ entwickelt.Viel Trägheit gebe es leider in der Welt. Weiter blühe die fossile Treibstoffwirtschaft. Weiter sei mit starkem Wachstum auch ein Wachstum der fossilen Energien verbunden; China sei jetzt größter Automoilmarkt der Welt mit Verbrennungsmotoren.

„Wir brauchen einen neuen Weg: Das meiste der Diskusson ist bisher dafür verwendet worden, wie man die jeweils anderen dazu bewegen könnte, sich zuerst zu bewegen.“ Die COPs hätten daher mit enig Substanz gehabt. Weil der Weg zur kohlenstoff-geringeren Wirtschaft nicht erreicht worden ist, hat Ban Kee-Moon die Initiative ergriffen: Neue, effektivere „Agents of Change“ zu finden.