Großer Handlungsspielraum bei Ausbau der Erneuerbaren Energien

2,5 Milliarden Euro pro Jahr könnten gespart werden

Untersucht haben die Wissenschaftler auch, wie sich unterschiedliche Geschwindigkeiten beim Netzausbau auf das Stromsystem auswirken: Demnach rentierten sich auf lange Sicht Investitionen in Netze immer – unabhängig von der Frage, wo die Erneuerbare-Energien-Anlagen hauptsächlich gebaut werden. Dabei müsse der Ausbau der Erneuerbaren jedoch nicht auf den Bau der Netze warten, so die Studie. Zwar führten Verzögerungen im Netzausbau zu Mehrkosten durch die umfangreiche Drosselung von Windkraft- und Solaranlagen, diese würden aber durch die verzögerte Investition weitgehend aufgewogen.

Gezeigt hat die Studie ebenfalls, dass sich beim von der Bundesregierung geplanten Ausbau der Erneuerbaren Energien rund 2,5 Milliarden Euro im Jahr sparen ließen. Dazu müssten im Vergleich zu den derzeitigen Plänen vor allem mehr Windkraftanlagen an Land gebaut werden und weniger auf See. „Beim Ausbau der Offshore-Windkraft kommt es auf die richtige Balance an. Der Ausbau sollte auf einem niedrigeren Niveau fortgeführt werden, um Technologie-  und  Industrieentwicklung  hier weiterhin zu ermöglichen und gleichzeitig die Kosten zu reduzieren“, betont Rainer Baake.

Studie für jedermann abrufbar

Die Studie „Kostenoptimaler Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland“ wurde vom Aachener Beratungsunternehmen Consentec mit Unterstützung durch das Fraunhofer-Institut IWES in Kassel erarbeitet. Dafür wurden das europäische Stromsystem, die Lastflüsse und die Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren Energien detailliert modelliert. Die Studie steht unter www.agora-energiewende.de/themen/optimierung/detailansicht/article/grosser-handlungsspielraum-bei-ausbau-der-erneuerbaren-energien/zum Download zur Verfügung. Agora Energiewende ist eine gemeinsame Initiative der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation.
-> Quelle: www.unendlich-viel-energie.de