Geothermie: 2500 Meter tief

Daldrup & Söhne bohrt neu fürs Geothermiekraftwerk Unterföhring

Der Bohrtechnik- und Geothermiespezialist Daldrup & Söhne AG hat einen Auftrag für ein Geothermieprojekt in zweistelliger Millionenhöhe erhalten. Das Unternehmen wird nach eigenen Angaben für die Geovol Unterföhring GmbH, ein 100-prozentiges Tochterunternehµmen der bayerischen Gemeinde Unterföhring bei München, als Generalübernehmer eine sogenannte hydrothermale Dublette ausführen. Die Arbeiten sollen im Herbst 2013 beginnen.
„Die sogenannte hydrothermale Dublette ist das gängigste hydrothermale System. Die zwei Bohrungen sind an ihrem tiefsten Punkt 1-2 Kilometer voneinander entfernt. Dem warmen Wasser aus dem Untergrund wird mit einem Wärmetauscher Wärme entzogen. Dabei kann allerdings nicht die ganze thermale Energie genutzt werden. Das Wasser kann nur auf 55-80°C abgekühlt werden. Wenn das Wasser nicht zu viele Schadstoffe enthält und Abnehmer gefunden werden, wird das Thermalwasser als Badewasser an Badeanstalten verkauft, um die Restenergie zu nutzen.“

Wie Daldrup mitteilte, soll die Bohrung eine Teufe (Länge) von rund 4.500 Metern haben, die Bohrtiefe beträgt etwa 2.500 Meter. Die GEOVOL erweitert damit ihre seit 2009 bestehende Geothermieanlage um einen Thermalwasser-Heizkreislauf. Die geothermische Leistung der Anlage steigt dann von 10 auf 20 MW. Die GEOVOL will die aus dem heißen Tiefengrundwasser abgeleitete Wärme in ein ebenfalls neu zu errichtendes Fernwärmenetz einspeisen. Dieses zweite Netz soll weiter ausgebaut werden, um den Bürgern und Dienstleistungsbetrieben im Süden Unterföhrings den Zugang zur Wärmeversorgung aus Geothermie zu ermöglichen.

Josef Daldrup, Vorstandsvorsitzender der Daldrup & Söhne AG: „Die Gemeinden rund um München stehen für mich für eine moderne, vorausschauende Energiepolitik. Sie setzen bei den Erneuerbaren Energien auf die lokal vorhandenen Ressourcen. Die Entscheidung der Gemeinde Unterföhring, die Leistung ihrer geothermischen Anlage mit einer weiteren Dublette zu verdoppeln, unterstreicht die Attraktivität dieser Energieversorgung: sie ist wirtschaftlich für die Abnehmer, sie ist nahezu emissions- und immissionsfrei bei geringstem Flächenbedarf und damit nachhaltig und klimaschonend zum Wohle Aller. So genießt die Geothermie eine sehr hohe Akzeptanz.“
->Quelle: ksbg.educanet2.ch; daldrup.eu; daldrup.eu1