Kaspi-Gas nach Deutschland – aber nicht durch Nabucco

Rösler: Mehr Versorgungssicherheit durch Öffnung des kaspischen Raums für Gaslieferungen nach Europa

Bundeswirtschaftsminister Rösler begrüßte die Entscheidung des Shah-Deniz Konsortiums, Erdgas aus Aserbaidschan über die Transadriatische Gaspipeline (TAP) nach Europa zu liefern. Es sei gut, dass der „Startschuss für die Öffnung des südlichen Gaskorridors“ gefallen sei. Die Entscheidung bedeute für die EU eine weitere Diversifizierung ihrer Bezugsquellen und damit eine Stärkung der Versorgungssicherheit im europäischen Binnenmarkt.

Die EU begrüßte ungeachtet ihres misslungenen Einsatzes für Nabucco, dass nun die Unabhängigkeit von russischem Gas erhöht werde. „Dies ist ein gemeinsamer Erfolg für Europa und ein Meilenstein auf dem Weg, die sichere Energieversorgung der Union zu stärken“, kommentierte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso in Brüssel den Zuschlag für die Konkurrenz. Dies sei ein „Türöffner“ für Gaslieferungen von der Kaspi-Region in die EU.

Auch der für Energie zuständige EU-Kommissar Günther Oettinger zeigte sich optimistisch: „Wir haben nun einen neuen Partner für Gas, und ich bin zuversichtlich, dass wir mehr Gas in Zukunft erhalten werden.“

Neben den bewährten Bezugsquellen sollen künftig 10 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus dem aserbaidschanischen Gasfeld Shah-Deniz II über die TAP nach Europa fließen. Das Erdgas soll zunächst von Aserbaidschan bis zur türkisch-griechischen Grenze und von dort durch die TAP über Griechenland und Albanien sowie durch das Mittelmeer nach Italien transportiert werden. Von Italien aus besteht die Möglichkeit, das Gas über das europäische Netz auch weiter in andere Mitgliedsstaaten zu leiten.
->Quelle(n): n-tv.de; de.ria.ru; trans-adriatic-pipeline.com; bp.com; new.socar.az; en.trend.az; nabucco-pipeline.com; diepresse.com; bmwi.de