Segelenergie statt Windparks?

Schiffe sollen Erdgas erzeugen

Es ist eine ungewöhnliche Idee, mit der Regensburger Wissenschaftler versuchen, die Energiewende voran zu bringen. „Segelenergie“ heißt ihr Konzept. Anders als Offshore-Windkraft-Anlagen könnten Segelschiffe dem Wind folgen. Dadurch würden sie, so glauben die Verantwortlichen an der Hochschule Regensburg, zu idealen Energiequellen.

„Windkraftanlagen an Land haben jährlich nur zweieinhalb tausend Vollast-Stunden, Offshore dreieinhalb tausend Vollast-Stunden“, erklärt Thomas Raith, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Regensburg, im Interview mit Green Radio. Er rechne, dadurch dass man dem Wind folge, mit sechstausend Vollast-Stunden. Turbinen im Wasser sollen Strom erzeugen. Noch auf dem Schiff werde mit diesem Strom Wasser in seine Bestandteile zerlegt, in Sauerstoff und Wasserstoff. Das sogenannte „Power-to-Gas-Verfahren“. Der Wasserstoff werde an Bord gespeichert oder noch zu Methanol oder Methan verarbeitet – also zu Erdgas. Später an Land sollen sich damit Erdgas-Autos betreiben lassen.

Doppelt so viel Energie wie durch Offshore-Windparks

Eine Simulation einer fünfjährigen Testfahrt habe ergeben, dass die Schiffe doppelt so viel Energie wie herkömmliche Windparks erzeugen könnten. Billig wäre das Verfahren dennoch nicht, Raith glaubt trotzdem an eine Erfolgschance: „Im Hinblick auf die Anforderungen, die wir durch die Energiewende haben, also Ausstieg aus Atomenergie, CO2-Reduzierung und Ähnlichem, sehen wir, dass wir Systeme brauchen, die in Zukunft Alternativen bilden. Und wir gehen davon aus, dass dadurch auch die Preise für die Energieträger steigen. Insofern sind wir guter Dinge, dass hier ein Potenzial besteht.“ Nun werde erst mal eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Das gesammte Interview können Sie hier hören und nachlesen.
-> Quelle(n): detektor.fm, www.umweltbundesamt.de