Fossile Förderungen bremsen Erneuerbare

Als rohstoffgebundener Energieträger hat Biomasse den Vorteil, ganzjährig und rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen. So können saisonale Schwankungen der Wasserkraft und Windkraft sowie tägliche Schwankungen der Photovoltaik ausgeglichen werden. Neben fester Biomasse werden auch Laugen aus der Papierindustrie, Biogas und flüssige Biomasse zur Stromerzeugung eingesetzt. Die Stromerzeugung aus Biomasse kann bis 2020 auf 21,3 PJ (5.900 GWh) ausgebaut werden, das entspricht einem Plus von 31 Prozent im Vergleich zu 2011. Um diese zusätzlich nutzbaren 5 PJ (Endenergieverbrauch) zu realisieren und die bestehende erneuerbare Stromproduktion aus Biomasse abzusichern, sind flexible kostendeckende Einspeisetarife mit einer rohstoffkosten-abhängigen Komponente notwendig. Erklärtes Ziel ist die Umstellung von Biomasseheizwerken und gewerblichen Heizanlagen auf Biomasse-KWK-Anlagen.

Holzvorrat in Wäldern steigt kontinuierlich

Biogene Energieträger sind erneuerbar, da sie nachwachsen. Holz (weltweit mit Abstand der bedeutendste erneuerbare Energielieferant) ist hier ein gutes Beispiel. Der Holzvorrat in unseren Wäldern steigt durch deren nachhaltige Bewirtschaftung trotz zunehmender Holznutzung kontinuierlich an. Bioenergie aus Holz ist ein Nebenprodukt der Wald- und Holzwirtschaft. Bereits im Wald fällt bei der Baumernte Holz an, aus dem Energie gewonnen wird (z. B. Brennholz, Waldhackgut,..). Das wertvollste Produkt aus dem Wald – das Sägerundholz – wird in der Sägeindustrie zu Schnittholz verarbeitet und in der Holzindustrie weiterveredelt. In diesem Produktionsprozess fallen große Mengen an Nebenprodukten (Rinde, Restholz, Sägespäne, Hobelspäne) an, aus denen wiederum Holzprodukte, Brennstoffe (Pellets, Briketts) oder direkt Energie gewonnen wird.

Je nach Verweildauer der Holzprodukte im Markt – bei Konstruktionsholz mehrere Jahrzehnte bei Papier oft nur wenige Tage – werden sie früher oder später zu Energie. Etwa die gleiche Holzmenge, die geerntet wird, wird nach dem Durchlauf verschiedener kaskadischer Nutzungswege energetisch verwertet. Durch den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern wurden in Österreich etwa aktuelle 39.000 Arbeitsplätze geschaffen, davon 21.000 im Sektor Bioenergie.

CO2-neutraler Brennstoff

Biogene Energieträger sind zudem CO2-neutral, da bei ihrer Verbrennung (gleich wie bei ihrer Verrottung) nur so viel Kohlendioxid frei wird, wie während ihrem Wachstum durch die Photosynthese aus der Luft entnommen wurde. Zusätzlich werden durch die Nutzung von Erneuerbaren fossile Rohstoffe eingespart und somit CO2-Emissionen vermieden, man spricht von Substitutions-Effekten. Ohne Großwasserkraft wurden 2011 15,8 Millionen Tonnen fossile CO2-Emissionen durch den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern vermieden – etwa 12 Millionen Tonnen durch den Einsatz von Bioenergie.
->Quelle: biomasseverband.at