„Wolke“ als virtueller Speicher

 Projekt „green2store“

Was sich anhört wie aus einem utopischen Roman, könnte bald Wirklichkeit werden. Eine „Wolke“ soll Energie in größeren Mengen speichern und verwalten. Für das Projekt green2store haben sich Firmen der Energie-, IT- und Kommunikationstechnik zusammengetan. Sie wollen Speicherkapazitäten verschiedener Betreiber an unterschiedlichen Standorten zusammenfassen, zentral verwalten und anschließend der Energiewirtschaft zur Verfügung stellen.

Das Forschungsprojekt „green2store“ ist im Januar 2012 gestartet und läuft über vier Jahre. Es ist Teil des Leuchtturms „Batterien in Verteilnetzen“ der Förderinitiative „Energiespeicher“ der Bundesregierung. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit neun Millionen Euro.

„Den Zugriff auf die Speicher haben zunächst einmal die lokalen Anwender der Speicher selbst“, sagt Magnus Pielke, Koordinator des Forschungsvorhabens bei der Firma EWE in Oldenburg. Die Anwender können Netzbetreiber, Betreiber regenerativer Energieanlagen oder Energiehändler sein.

Speicher noch intensiver nutzen

Voraussichtlich 13 Energiespeicher kommen bei „green2store“ zum Einsatz: zehn Hausenergiespeicher mit einer Kapazität von fünf bis acht Kilowattstunden. Hinzu kommen ein Ortsnetzspeicher von bis zu 500 Kilowattstunden, ein Speicher am Industriecampus des Stuttgarter Telekommunikationsausrüsters Alcatel-Lucent mit rund 100 Kilowattstunden und ein Speicher des Energieversorgers Süwag mit ebenfalls 100 Kilowattstunden, der in Teilen die Bundesländer Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit Gas und Strom versorgt. Die Kapazitäten dieser Speicher können durch den Verbund wesentlich effektiver und von verschiedenen Akteuren gleichzeitig genutzt werden – und das unabhängig vom Standort.