EEG-Umlage steigt geringfügig weiter

1 Cent teurer

Spiegel-Online macht in Strom-Preis-Panik: Laut dem Internetportal des Nachrichtenmagazins „dürfte“ der Stronpreis „bald kräftig steigen“, denn die die EEG-Umlage werde sich 2014 um einen Cent „auf gut 6,3 Cent“ pro Kilowattstunde erhöhen. Das hätten „aktuelle Berechnungen der vier Übertragungsnetzbetreiber ergeben“, was Spiegel-Online aus Branchenkreisen erfahren haben will. Zur Bestätigung wurde die Frankfurter Allgemeine Zeitung zitiert – hat sie doch diese Zahl schon zuvor genannt.

35 Euro mehr pro Jahr

Beispielrechnung des Blatts: Derzeit würden „5,3 Cent je Kilowattstunde fällig“, ist gleich 185 Euro für den Durchschnittshaushalt mit 3500 kWh Jahresverbrauch – künftig würden das „gut 220 Euro“. Die gesamten Kosten seien „stark gestiegen: Wurden 2009 erst 5,27 Milliarden Euro über die Umlage auf die Strompreise aufgeschlagen, wären es nun rund 20 Milliarden“.

Am 15. Oktober geben die vier Übertragungsnetzbetreiber den endgültigen Betrag bekannt. Interessanterweise hatten alle die Meldung „exklusiv“, von der Tagesschau über Spiegel-Online bis zur Deutschen Presseagentur.

Das alte Argument: „Die soziale Kluft wächst“ – aber: die Befreiungen auch

Spiegel-Online kommt mit einem alten Argument: „Die steigenden Ausgaben werden zu einem wachsenden sozialen Problem. Immer mehr Geringverdiener und Hartz-IV-Empfänger können ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen und sitzen teils zu Hause im Dunkeln.“

„Die soziale Frage darf nicht instrumentalisiert werden, um das notwendige Gemeinschaftswerk Energiewende in Misskredit zu bringen.“ (Klaus Töpfer, 22.08.2013)

Allerdings zahlen allerdings auch immer weniger Verbraucher die volle EEG-Umlage – rund 2400 Betriebe und Betriebsstätten sowie eine wachsende Zahl von Groß- und Kleinverbrauchern genießen Ausnahme-Privilegien. Laut BDEW tragen die Haushalte 7,2 Milliarden und die Industrie nur noch 6,1 Milliarden Euro der Umlage.

Solarify fragt, warum es nicht möglich sein soll, so genannten einkommensschwachen Haushalten zu helfen – wo doch die größten Stromfresser  durch Sonderregeln problemlos immer stärker entlastet werden konnten. Dass dem Spiegel die Energiewende nicht passt, ist nicht neu.
->Quelle(n): spiegel.de; faz.net; fr-online.de; zeit.de