Sonnenstrom vom größten deutschen Solardach auch für Mieter

Stimmen – und offene Fragen

Ingo Malter, Geschäftsführer der STADT UND LAND betont: „In der Wohnungswirtschaft wird seit Jahren über Mieterstrom diskutiert. Wir setzen diese Neuerung nun als Erste im Markt um. Für unsere Mieter ist es nicht nur aus finanziellen Gründen attraktiv, den Solarstrom vom Dach zu beziehen. Mit dem Angebot steigt auch die Attraktivität des Standortes.“

Thomas Frey, Vertreter des Vorstands von pv-b, unterstreicht die Vorreiterrolle des Projektes: „Gemeinsam mit LichtBlick starten wir jetzt in die Eigenvermarktung unseres Sonnenstroms. Das ist eine bahnbrechende Innovation für den PV-Markt.“

LichtBlick bietet zusammen mit pv-b den Tarif für eine monatliche Grundgebühr von 8,95 Euro und einen Arbeitspreis von 24,75 Cent pro Kilowattstunde an. Auch für ZuhauseStrom gelten die kundenfreundlichen Tarifbedingungen des vielfach ausgezeichneten Ökostrom-Marktführers LichtBlick.

Mit dem Projekt in Berlin gibt LichtBlick den Startschuss für die bundesweite Vermarktung von dezentral erzeugtem Strom an Mieter. Die Energie kann zum Beispiel von einer Solaranlage auf dem Dach oder einem ZuhauseKraftwerk (Blockheizkraftwerk) im Keller stammen. Das ZuhauseStrom-Angebot eignet sich für Immobilien ab einer Größe von sechs Mietparteien.

Offene Fragen

Interessant an dem Projekt sei der Aufbau im Detail, fragt sich das pv-magazine. Einen finanziellen Eigenverbrauchsvorteil gebe es nämlich nur, wenn auf den durch die Solaranlage erzeugten Strom weniger Umlagen und Abgaben gezahlt werden müssten als auf den von außen gelieferten Strom. Die rechtlichen Bedingungen dafür seien in Mietshäusern aber nur schwer einzuhalten. pv-magazine: „Wie Lichtblick das umsetzt ist der Pressemeldung nicht zu entnehmen“.

Außerdem sei das Argument, die Allgemeinheit werde mit dem Eigenverbrauch in Mietshäusern finanziell entlastet, „erklärungsbedürftig“. So werde zwar durch den Eigenvebrauch weniger Solarstrom eingespeist, so dass die umgelegte Einspeisevergütung sinkt. Allerdings sinke auch die Strommenge, auf welche diese Einspeisevergütung am Ende umgelegt werde. „Verrechnet man diese beiden Effekte, wird die Allgemeinheit nicht entlastet.“ Grundsätzlich sieht das pv-magazine die Sache aber positiv: „Trotzdem gelten unter Solarexperten solche Modelle für Mietshäuser als großer Fortschritt, da damit ein großes brachliegendes Dachpotenzial in Deutschland für die Enegieversorgung genutzt werden kann.“
->Quelle: lichtblick.de; stadtundland.de; pv-magazine.de