Ein Markteinführungsprogramm für Power-to-Gas

Volkswirtschaftlicher Nutzen von Power to Gas

Die innovative Systemlösung Power-to-Gas ist geeignet, Deutschlands Vorreiterrolle bei regulatorischen Rahmenbedingungen und technologischem Vorsprung zu sichern. Exportchancen für Deutschland eröffnen sich für Anlagen sowie für Verfahren und Prozessführung gleichermaßen. Power-to-Gas nutzt vorhandene Infrastrukturen (Gasnetze sowie -speicher). Dies gilt für Methan und bis zu einzuhaltenden Konzentrationen auch für Wasserstoff. Darüber hinaus existieren auch heute bereits Wasserstoffinfrastrukturen, die weiter genutzt bzw. erweitert werden können. Der Betrieb von Anlagen zur EE-Wasserstoffproduktion aus erneuerbarem Strom reduziert den Bedarf an Stromnetzerweiterungen, erlaubt zeitliche Verschiebungen von Netzausbaumaßnahmen und leistet einen Beitrag zur Netzstabilität.

Durch die Nutzung der Gasinfrastruktur wäre bereits unter den heutigen Gegebenheiten ein weiterer Ausbau der Windenergie bis zu 10.000 MW ohne einen größeren Ausbau der elektrischen Infrastruktur möglich. Somit können trotz aktuell fehlender Netzkapazitäten durch die Systemintegration der Elektrolyseure weitere Windenergieanlagen, insbesondere Offshore, errichtet und in Betrieb genommen werden. Eine weitere Herausforderung ist die soziale Dimension einer Energiewende im Verkehr. Die Ausgaben für Mobilität hatten 2010 einen Anteil von 14 Prozent an den Konsumausgaben privater Haushalte (Stromsektor ca. 2%). Die Preise für Rohöl zeigen seit dem Jahrtausendwechsel einen deutlich steigenden Trend. In den vergangenen beiden Jahren bewegten sich die Rohölpreise auf historisch hohem Niveau.

Die künftige Entwicklung der Preise für Mineralölprodukte und andere Energieträger, aber auch die für neue Antriebstechnologien können nicht seriös vorhergesagt werden. Power-to-Gas stärkt die Unabhängigkeit von Öl- und Gasimporten durch die Energieproduktion aus heimischen Ressourcen. Der Importanteil zur Deckung des gesamten Primärenergieverbrauchs von Deutschland beträgt rund 60%, bei Mineralöl ca. 97% und bei Erdgas ca. 86% (EU 84% Ölimporte bzw. 370 Mrd. EUR). Die Systemlösung Power-to-Gas stellt einen inländisch erzeugten, CO2-neutralen Energieträger bereit, der für ein breites Einsatzgebiet zur Verfügung steht und hierbei zur Erreichung der energiepolitischen Ziele beiträgt. Des Weiteren wird durch ein verlässliches Markteinführungsprogramm die inländische Wertschöpfung im Bereich der Elektrolyseentwicklung- und -produktion sowie durch die Minderung der Energieimporte gestärkt.

Positiv wirkt sich darüber hinaus aus, dass Wasserstoff die Auswirkungen der indirekten Landnutzungsänderungen auf die Treibhausgasemissionen (ILUC Problematik) reduziert.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt wäre eine Kostenentlastung der EEG-Umlage aufgrund der Direktvermarktung gemäß EEG § 33b Ziff. 3, um die Strommengen, welche zur nachhaltigen Wasserstoffproduktion benötigt wird.
Folgt: Bedeutung von Power-to-Gas für Deutschland