Geo-Engeneering kann Klimawandel nicht aufhalten

Versuche, die Erde künstlich zu kühlen, würden globalen Wasserhaushalt stark beeinträchtigen

Die Erde künstlich zu kühlen, würde den Klimawandel nicht rückgängig machen. Um den Treibhauseffekt in der Luft einzudämmen, erwägen manche Klimapolitiker, die Erde mit gigantischen Spiegeln im All oder großen Mengen an zusätzlichen Schwebteilchen in der Atmosphäre vom Sonnenlicht abzuschirmen. Wie Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena festgestellt haben, ließe sich so zwar bestenfalls die Oberflächentemperatur der Erde senken, gleichzeitig veränderte sich aber der globale Wasserkreislauf. Die Forscher haben berechnet, wie stark der globale Klimawandel den Wasserkreislauf beeinflusst und welche Auswirkungen Maßnahmen des Geo-Engineering auf ihn hätten. Demnach ist es für den Wasserkreislauf von unterschiedlicher Bedeutung, ob die Erderwärmung durch Sonnenlicht oder durch einen verstärkten Treibhauseffekt hervorgerufen wird.

Luft nimmt pro Grad Erwärmung sieben Prozent mehr Feuchtigkeit auf

Niederschläge sollten in einer wärmeren Welt zunehmen. Wenn die Erdoberfläche durch den anthropogenen Treibhauseffekt aufgeheizt wird, kann die erwärmte Luft mehr Feuchtigkeit halten. Dies sollte zu mehr Verdunstung, mehr Niederschlag, und damit zu einem verstärkten Wasserkreislauf führen. Aufgrund physikalischer Gesetze kann die Luft mit jedem Grad Erwärmung etwa sieben Prozent mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Die meisten Vorhersagen von Klimamodellen bestätigen eine damit verbundene Zunahme des Niederschlags, sie ermitteln allerdings nur eine Steigerung um etwa zwei Prozent pro Grad Erwärmung.

Die Gründe für diese Diskrepanz haben nun Axel Kleidon (li.) und sein Kollege Meik Renner  am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena aufgeklärt; die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichten sie in der Zeitschrift Earth System Dynamics der Europäischen Geowissenschaftlichen Union (EGU). Die Wissenschaftler haben die Prozesse, die die Oberfläche  erwärmen und abkühlen, aus thermodynamischer Sicht analysiert, sie haben also die Energieflüsse bei diesen Vorgängen untersucht.
Folgt: Sonneneinstrahlung beeinflusst Wasserkreislauf stärker als Treibhauseffekt