Mais-Sprit kann Klimawandel anheizen

EPA denkt um?

Obwohl die US-Regierung die Studie finanziert hat, erklärte die US-Umweltschutzbehörde EPA prompt, sie enthalte „keine nützliche Information“. Immerhin hatte dieselbe EPA zuvor ja auch mitgeteilt, Ethanol auf Maisbasis verursache 60 Prozent weniger Treibhausgase als Benzin.

Jüngste Maßnahmen der EPA, so das ND weiter, „lassen allerdings vermuten, dass auch die Umweltregulierer dort die Vorteile von Ethanol argwöhnisch beäugen. Die EPA ist dabei, den Anteil von Agrokraftstoffen, die dem Benzin beigemischt werden müssen, zu reduzieren. Eine endgültige Entscheidung soll im Juni fallen. Das 2007 verabschiedete Gesetz sieht die Beimischung von bis zu 15 Prozent Ethanol vor. Die Auto- und die Ölindustrie haben dagegen protestiert.“

Bereits 2008 meldete das Magazin stern: „Die Produktion von Biosprit könnte den Klimawandel in vielen Fällen drastisch beschleunigen. Denn in der Endbilanz entstehen durch Produktion und Nutzung des Kraftstoffs aus Mais, Raps oder Palmöl mehr Treibhausgase als durch das Fördern und Verbrennen fossiler Brennstoffe. Zu diesem Schluss kommen drei wissenschaftliche Studien, die in den Journalen „Science“ und „Atmospheric Chemistry and Physics“ veröffentlicht werden.“
Zwei Jahre später war im Spiegel zu lesen: „Biosprit ist erneut in die Kritik von Wissenschaftlern geraten: Neun große Umweltverbände haben nach SPIEGEL-Informationen eine neue Studie des Londoner Instituts für europäische Umweltpolitik (IEEP) kommentiert. Biosprit sei „schädlicher für das Klima als die fossilen Energien, die es ersetzen soll“. Demnach wird der steigende Einsatz von Biosprit in Europa zu einem Anstieg der klimaschädlichen CO2-Emissionen, weil für die Produktion der Agrotreibstoffe weltweit riesige Flächen in zusätzliches Ackerland umgewandelt werden müssten.“
Erneute zwei Jahre später (2012) spaltete eine Leopoldina-Studie die Geister: „Um den Verbrauch von fossilen Brennstoffen und die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren, sollte Deutschland nicht den weiteren Ausbau von Bioenergie anstreben. Zu diesem Schluss kommen die Autoren der Stellungnahme nach Abwägung aller Argumente für und wider eine Nutzung von Biomasse als Energiequelle. Insbesondere sollte darauf gedrängt werden, das EU -2020-Konzept zu überdenken, das darauf abzielt, möglichst 10 Prozent des Treibstoffes für Transportzwecke aus Biomasse bereitzustellen“, hieß es dort.
Die Diskussion ist also nicht neu.

->Quelle(n): nature.com; readcube.comneues-deutschland.de; stern.de; spiegel.de; solarify.eu; cbc.ca