Agora-Vorschläge zur EEG-Reform

EEG 3.0 schon im EEG 2.0 anlegen:

  • Dynamische EEG-Umlage
  • Ausschreibungsmodelle
  • Systemvorteile regional verteilter und Ost-/West-Solaranlagen

Der Think Tank Agora Energiewende der Mercator-Stiftung schlägt für die in dieser Woche stattfindenden EEG-Beratungen im Bundestag zwei neue Verordnungsermächtigungen vor: Zum einen Pilotausschreibungen bei Windkraft und zum zweiten eine Pilotphase für eine mit dem Spotmarktpreis variierende EEG-Umlage. Zudem sollten bei der Solaranlagen-Pilotausschreibung auch Ost-West-Anlagen erprobt werden. Ziel dieser jetzt in Form von Studien publizierten strategischen Empfehlungen ist es, dringend benötigte Erfahrungen für die jetzt schon absehbare grundlegende EEG-Novelle 2016 zu sammeln.

Die Mitteilung von Agora-Energiewende – und eine erläuterne Mail an den Rat der Agora

Die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz geht auf die Zielgerade des parlamentarischen Verfahrens. Diese Woche finden die Anhörungen im Bundestag statt, bis Ende Juni soll das Gesetz vom Bundestag verabschiedet werden. Die nächste EEG-Novelle ist dabei schon im heutigen Gesetz angelegt.  „Nach der EEG-Novelle ist vor der EEG-Novelle. Denn bereits jetzt ist klar, dass das EEG in zwei Jahren nochmals reformiert werden wird, um die von 2017 an vorgesehenen Auktionen zu regeln. Deswegen sollten wir mit diesem EEG – dem EEG 2.0 – schon Erfahrungen sammeln, die wir beim EEG 3.0 dringend benötigen werden“, sagt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende.

Das voraussichtlich 2016 zu beschließende EEG 3.0 wird dabei zum ersten Gesetz werden, das die Herausforderungen der Energiewende in vollem Maße aufnimmt: In seine Zeit werden wachsende Erneuerbare-Energien-Anteile von über 40 Prozent am Strommix fallen, der Ausstieg aus der Kernenergie und der Bau der großen Gleichstrom-Übertragungsleitungen von Nord- nach Süddeutschland. „Das EEG 3.0 muss ein Gesetz zur Synchronisierung von Stromangebot und Stromnachfrage werden. Das heißt einerseits: Erneuerbare-Energien-Anlagen sollten so ausgelegt werden, dass sich ihre Stromproduktion viel stärker als bisher an der Stromnachfrage orientiert. Andererseits muss sich die Stromnachfrage aber auch viel stärker am Stromangebot orientieren. Ohne ein solches flexibles Zusammenlaufen kommt es zu Verwerfungen am Strommarkt und die Energiewende wird unnötig teuer“, so Graichen.

Mit Blick auf die im EEG 2.0 noch zu verankernden Elemente für das EEG 3.0 hat Agora Energiewende jetzt drei Publikationen vorgestellt, die schon heute eine Perspektive darauf bieten, wie einzelne Herausforderungen dem Prinzip nach angepackt werden könnten.
Folgt: Die Vorschläge im Einzelnen