Michael Ziesemer neuer ZVEI-Präsident

Energiewende als Generationenaufgabe

„Die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende und die digitale Gesellschaft sind die großen Themen unseres Verbands“, so Michael Ziesemer (63), der neue Präsident des ZVEI. Der ZVEI-Vorstand wählte Ziesemer im Rahmen der Mitgliederversammlung in München für drei Jahre zum Präsidenten. Er folgt damit auf Friedhelm Loh, der satzungsgemäß nicht wiedergewählt werden konnte.

Ziesemer sieht in der Energiewende eine Generationenaufgabe, die mithilfe der Produkte und Lösungen der Elektroindustrie erfolgreich gestaltet werden kann. „Sicherheit, Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit des Energiesystems sind machbar. Voraussetzung sind die Marktintegration von erneuerbaren Energien, der beschleunigte Ausbau eines intelligenten Stromnetzes sowie die konsequente Nutzung von Einsparpotenzialen durch mehr Energieeffizienz.“

Chancen sieht der neue ZVEI-Präsident auch bei der voranschreitenden Digitalisierung. „Das Internet der Dinge ergänzt das Internet der Dienste und durchdringt immer stärker alle Lebensbereiche“, prognostiziert Ziesemer. „Von der Fabrik der Zukunft über die Vernetzung des Automobils bis zum Smart Home: Die Elektroindustrie und der ZVEI begleiten die Menschen auf dem Weg in eine digitale Gesellschaft.“

Nachwuchssicherung entscheidet über Zukunftsfähigkeit

Erfolge sind jedoch nur mit gut ausgebildeten und hoch qualifizierten Ingenieuren, Naturwissenschaftlern und IT-Spezialisten möglich. Ohne entsprechende Nachwuchskräfte gibt es keine Innovation, ist Ziesemer überzeugt. „Es muss gelingen, mehr junge Menschen für die Ausbildung in den MINT-Fächern zu begeistern. Wir brauchen mehr Technik, vom Kindergarten, über die Grundschule bis zu den weiterführenden Schulen.“ Die Nachwuchssicherung in den technischen Berufen sei eine zentrale Aufgabe von Politik und Wirtschaft, die maßgeblich über die Zukunftsfähigkeit Deutschlands entscheide.

Der ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. vertritt die gemeinsamen Interessen der Elektroindustrie und der zugehörigen Dienstleistungsunternehmen in Deutschland. Rund 1.600 Unternehmen haben sich für die Mitgliedschaft im ZVEI entschieden. Die Branche beschäftigt knapp 841.000 Arbeitnehmer in Deutschland und weitere rund 665.000 weltweit. Im Jahr 2013 betrug ihr Umsatz 167 Milliarden Euro. Etwa 40 Prozent davon entfallen auf neuartige Produkte und Systeme. Jährlich wendet die Branche 14,7 Milliarden Euro auf für F&E, 6,6 Milliarden Euro für Investitionen und zwei Milliarden Euro für Aus- und Weiterbildung auf. Jede dritte Neuerung im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt erfährt ihren originären Anstoß aus der Elektroindustrie.