RNE: „Klimaschutz weltweit wieder auf der Tagesordnung“

Hunderttausende demonstrierten

Die To-Do-Liste für den Klimaschutz ist allerdings lang. Ban Ki-moon hat versucht, die Staatenlenker in die Verantwortung zu nehmen. Mit mehr oder weniger Erfolg. Martin Kaiser beobachtet für die Umweltschutzorganisation Greenpeace seit Jahren die internationale Klimapolitik. Er urteilt: „Was die Zivilgesellschaft hier angestoßen hat, ist beeindruckend. Dafür kamen von der Politik nur viele Worte, ohne wirklich Neues.“ Kaiser  meint die größte Demonstration, die es seit dem Kampf gegen die Erderwärmung gegeben hat. Am Sonntag vor dem Gipfel waren rund 600.000 Menschen weltweit für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen.

Erst vergangene Woche hatte der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen das Sondergutachten Klimaschutz als Weltbürgerbewegung veröffentlicht – und eine „horizontale Verantwortungsarchitektur“ gefordert. Damit solle „Zukunftsverantwortung nicht `nach oben´delegiert, sondern von der Gesellschaft in der Breite eigenverantwortlich wahrgenommen“ werden.

Nun bleibt abzuwarten, ob eine neue Klimabewegung entsteht, unter deren Druck Politiker sich leichter tun, etwa die Auto- und Kohleindustrie zu rigoroserem Energiesparen zu bewegen. Christoph Bals, der Geschäftsführer der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch, sieht es so: „Der Gipfel von New York hat den Klimaschutz weltweit wieder auf die Tagesordnung gesetzt.“ Dass in Paris nächstes Jahr ein neues Klimaabkommen unterzeichnet wird, sei „nun sehr wahrscheinlich“.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert die Bundesregierung zu mehr Konsequenz bei der Energiewende auf. Wichtige für das Weltklima sei der Ausstieg aus Braunkohle, Steinkohle, Öl und Gas und der Umstieg auf regenerative Energien. „Deutschland ist beim Umstieg auf erneuerbare Energien Vorreiter, jetzt müssen wir Vorreiter beim Ausstieg aus fossilen Energiequellen werden“, forderte Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND und Mitglied des Rats für Nachhaltige Entwicklung.
->Quelle: nachhaltigkeitsrat.de