Mittelfristprognose der EEG-Umlage 2016–2019

Gutachten zum Marktwert von Strom aus regenerativen Kraftwerken

Für den Ausblick auf die künftige Entwicklung der EEG-Umlage erstellte der Marktanalyst Energy Brainpool die Prognose der Marktwertfaktoren der erneuerbaren Energien für die Jahre 2016 bis 2019. Das Gutachten erfolgte im Auftrag der Übertragungsnetzbetreiber.

Jährlich ermitteln und veröffentlichen die Übertragungsnetzbetreiber im Oktober die EEG-Umlage für das kommende Kalenderjahr und geben mit der heute veröffentlichten Mittelfristprognose einen Ausblick, wie sich die EEG-Umlage in den kommenden Jahren entwickelt. Energy Brainpool wurde im Zuge dessen mit der Ermittlung des Marktwertes der deutschlandweiten Stromerzeugung aus regenerativen Kraftwerken für die Jahre 2016 bis 2019 beauftragt.

Der Marktwert wird energieträgerscharf für den deutschlandweit jährlich eingespeisten EEG-Strom in Form der Marktwertfaktoren ermittelt. Der historische Marktwertfaktor berechnet sich als Quotient aus den durchschnittlichen Erlösen der EEG-Einspeisung in der Auktion und dem mittleren Auktionspreis an der EPEX Spot jeweils für einen Betrachtungszeitraum. Liegt der Faktor über eins, werden Erlöse über den durchschnittlichen Spotmarktpreisen für Strom erzielt. Bei Faktoren unter eins liegen die Erlöse unter den durchschnittlichen Spotmarktpreisen für Strom.

Mit Hilfe dieser Marktwertfaktoren werden im Zuge der Prognose der EEG-Umlage die Vermarktungserlöse der Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien sowie die Zahlungen an Anlagen in der geförderten Direktvermarktung nach § 34 EEG (Marktprämie) berechnet.

Die Berechnung des Marktwertes der Stromerzeugung aus regenerativen Kraftwerken basiert auf stundenscharfen Strompreisszenarien des eigenen fundamentalen Energiemarktmodells Power2Sim. Folgende energieträger-spezifische Ergebnisse für das Trendszenario wurden ermittelt:

Aufgrund der geringen Schwankungen der Einspeisemengen von Strom aus Biomasse-, Wasserkraft-, Geothermie- sowie Gasanlagen werden die Marktwertfaktoren dieser Anlagen bereits per Gesetz mit 1 festgelegt. Die hohen installierten Kapazitäten der Photovoltaik und Onshore-Windanlagen sowie die Abhängigkeit vom Wetter führen unterjährig zu einer hohen Volatilität der Marktwertfaktoren für Photovoltaik, On- und Offshore-Windenergieanlagen.

Strommarktexperte Thorsten Lenck von Energy Brainpool sagt zur Entwicklung der prognostizierten Marktwertfaktoren: „Die zunehmende Stromeinspeisung aus Wind- und Photovoltaik-Anlagen senkt in den nächsten Jahren die Großhandelspreise über den sogenannten Merit-Order-Effekt aufgrund des Gleichzeitigkeitseffekts“. Dies sei besonders der Fall, so Thorsten Lenck weiter, wenn der Wind stark weht oder die Sonne kräftig scheint. „Die Erneuerbaren verringern sich somit selbst den Marktwert. Weil die EEG-Umlage die geringeren Markterlöse ausgleicht, wirken die geringeren Marktwerte daher erhöhend auf die EEG-Umlage.“