Widersprüchliches von Daimler

Daimler schließt Batteriezellen-Produktion – und bietet künftig stationäre PV-Speicher an

Die Daimler-Tochter Deutsche Accumotive will künftig auch in das Geschäft mit industriellen und stationären Speichern einsteigen. Derzeit wird die Produktion im sächsischen Kamenz ausgebaut. Gleichzeitig wird Daimler aber die Batteriezellenfertigung dort im Dezember 2015 einstellen. Das melden pv magazine und Spiegel.

„Wir werden künftig komplementär zu Batterien für Elektro-und Hybridautos auch in das Geschäft mit stationären und industriellen Speichern einsteigen“, kündigte Frank Blome, Geschäftsführer Deutsche Accumotive, im Gespräch mit pv magazine an. Die Zahl der Wettbewerber auf dem deutschen Markt, die Batteriespeicher – etwa für PV-Anlagen herstellten – sei derzeit noch überschaubar. Daimler verfüge in Kamenz bei der Deutschen Accumotive bereits über eine funktionierende Serienfertigung und erfülle durch die Nutzung im Automobil zudem hohe Sicherheitsansprüche bei seinen Lithium-Ionen-Batterien. Die Konzeption für die industriellen und stationären Lithium-Ionen-Speichersysteme sei fertig, derzeit laufe die Akquisephase, so Blome weiter. „Wir werden die Kapazitäten entsprechend der Nachfrage gestalten.“

Die Daimler AG hat gleichzeitig angekündigt, sie werde die Produktion von Batteriezellen bei ihrer Tochter Li-Tec in Kamenz im Dezember 2015 einstellen. Denn auf absehbare Zeit sei die Batteriezellenproduktion für Elektroautos in Deutschland nicht wirtschaftlich, so ein Daimler-Sprecher. Dennoch wolle man aber die Forschungsaktivitäten bei Li-Tec fortsetzen. Mehr als die Hälfte der 280 Li-Tec-Mitarbeiter könne voraussichtlich bei der Deutschen Accumotive (s.o.) neue Arbeit finden. mehr als die Hälfte soll im Konzern bleiben können.

Die IG Metall forderte indes von Bundesregierung und Industrie einen Aktionsplan, um die Forschung und Produktion von Batteriezellen in Deutschland zu halten. Anderenfalls drohe nach Plasmabildschirmen und Solarzellen ein weiterer Verlust von Innovationsführerschaft in einer wichtigen Schlüsseltechnologie, sagte der IG-Metall-Vize Jörg Hofmann der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die Bundesregierung sollte nach seiner Ansicht stärker unterstützen und die Vergabe öffentlicher Forschungsgelder noch strenger an die Produktion in Deutschland knüpfen. (Sandra Enkhardt in pv magazine)

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