Weihnachtsbäume liefern grüne Energie

AEE: Strom und Wärme aus Festtags-Recycling

Agentur für Erneuerbare Energien (AEE): Mit dem Ende der Weihnachtszeit werden ausgediente Weihnachtsbäume zu Energielieferanten. Zahlreiche kommunale Unternehmen und andere Versorger greifen auf die abgeschmückten Weihnachtsbäume in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeproduktion zurück. Die Energie von rund 500 Weihnachtsbäumen kann rechnerisch einen Durchschnittshaushalt ein Jahr lang mit Strom versorgen. Alternativ können diese Christbäume knapp 1.000 Liter Heizöl ersetzen.

29 Millionen Weihnachtsbäume

In Deutschland werden zu Weihnachten rund 29 Millionen Weihnachtsbäume abgesetzt. Viele von ihnen werden im Neuen Jahr zu drei bis fünf Quadratzentimeter großen Holzhackschnitzeln verarbeitet. Heizanlagen wie z.B. Hackschnitzelkessel, Holzheizwerke oder Holzheizkraftwerke können damit gefüttert werden, um daraus umweltfreundlich Strom und Wärme zu produzieren. Über den Umweg der energetischen Verwendung schaffen es die Bäume so noch einmal in die warme Stube. Mit der aus einem Weihnachtsbaum zu gewinnenden elektrischen Energie könnte eine Lichterkette mit 25 elektrischen Kerzen mehr als drei Wochen lang rund zehn Stunden am Tag brennen.

Weihnachtsbäume sind Bioenergie

In der deutschen Energiebilanz zählen die Weihnachtsbäume zur Bioenergie. In diese Kategorie fallen Energiepflanzen wie Raps und Mais ebenso wie Energieholz aus dem Wald oder auch Reststoffe, z.B. aus Biotonnen und der Landwirtschaft. Sowohl bei der nachhaltigen Nutzung von Energiepflanzen wie auch bei der Verwendung von Reststoffen besteht in Deutschland noch Ausbaupotenzial. Das gilt selbst für den natürlich insgesamt bescheidenen Beitrag, den Weihnachtsbäume leisten. Zum einen ist die Zahl der in Deutschland abgesetzten Weihnachtsbäume in den vergangenen Jahren gestiegen. Zum anderen werden Weihnachtsbäume bislang häufig nur zur Kompostierung genutzt.

Neue Chancen

Durch die in Deutschland zum 01.01.2015 flächendeckend verbindlich eingeführte Nutzung der Biotonne bieten sich neue Chancen zur besseren Erschließung des wertvollen Reststoffpotenzials. Die Menge der getrennt erfassten Bioabfälle, die der Bioabfallverordnung unterliegen, beträgt laut Angaben des Bundesumweltministeriums rund zwölf Millionen Tonnen. Mit der verstärkten Nutzung der Biotonne kann diese Menge steigen. Die Abfälle aus der Biotonne lassen sich gut in Biogasanlagen vergären. Das daraus gewonnene Biogas ist als Strom, Wärme und Kraftstoff nutzbar.

„Für den notwendigen Umstieg auf Erneuerbare Energien ist die Bioenergie ein unverzichtbarer Bestandteil“, betont AEE- Geschäftsführer Philipp Vohrer. „Dabei spielen Reststoffe ebenso eine wichtige Rolle wie auch die nachhaltige Nutzung von Energiepflanzen.“
->Quelle: unendlich-viel-energie.de