Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende

BMWi: 80 Mio. Förderung

Mit dem Förderprogramm „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) will das BMWi in mindestens zwei Regionen neue Ansätze für sicheren Netzbetrieb bei hohem Anteil von PV- und Windkrafterzeugung testen. Bis zu 80 Millionen Euro stellt Bundeswirtschaftsminister Gabriel dafür bereit.

Das BMWi hat am 03.02.2015 die Bekanntmachung zum Förderprogramm „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) im Bundesanzeiger veröffentlicht. Gabriel: „Mit dem Förderprogramm schaffen wir einen Wettbewerb der innovativsten Ideen. Wir werden mindestens zwei großflächige Schaufensterregionen mit insgesamt bis zu 80 Millionen Euro fördern, um Wissen, Erfahrungen und Aktivitäten systemübergreifend zu bündeln. Mit Innovationen für intelligente Energiesysteme wollen wir ermöglichen, dass Verbraucher künftig leichter aktiv am Energiemarkt teilnehmen können. Zugleich wollen wir die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen stärken. Das Förderprogramm SINTEG ist deshalb auch Teil des Maßnahmenpakets ‚Innovative Digitalisierung der Deutschen Wirtschaft‘ und damit ein wichtiger Baustein zur Umsetzung der Digitalen Agenda der Bundesregierung.“

In den SINTEG-Modellregionen sollen intelligente IKT-basierte Netze (Smart Grids) mit zeitweise bis zu 100 Prozent erneuerbaren Energien Systemsicherheit gewährleisten und ein verbessertes Zusammenspiel von Erzeugung, Verbrauch, Speicherung und Netz demonstrieren. Innerhalb eines Schaufensters können beispielsweise Lastzentren mit hoher Bevölkerungs- und Industriedichte und einer innovativen Flexibilisierung des Verbrauchs mit Regionen intelligent vernetzt werden, in denen es temporäre Überschüsse an erneuerbaren Energien gibt.

Einleitung der Förderbekanntmachung 

„Die Energiewende ist mit einer grundlegenden Umgestaltung der Energieversorgung in Deutschland verbunden. Die fluktuierend einspeisenden erneuerbaren Energien Wind und Photovoltaik werden eine immer wichtigere Säule der Energieversorgung. Dieser Wandel in der Energieerzeugung stellt das gesamte Energieversorgungssystem vor große Herausforderungen. Die Entwicklung erfordert einen zügigen und effizienten Netzausbau sowie eine grundlegende Modernisierung der Netzinfrastruktur. Dabei müssen Versorgungssicherheit und Systemstabilität, die bisher vor allem von konventionellen Kraftwerken und fossilen Energieträgern erbracht werden, weiterhin sichergestellt werden. Erzeugung, Netze, Verbrauch und Speicherung müssen technisch so ausgestattet sein und flexibel und intelligent zusammenwirken, dass eine sichere und effiziente Energieversorgung auch auf Basis hoher Anteile erneuerbarer EnergienDie Energiewende ist mit einer grundlegenden Umgestaltung der Energieversorgung in Deutschland verbunden.

Bis zu 100 Prozent erneuerbare Energien

Die fluktuierend einspeisenden erneuerbaren Energien Wind und Photovoltaik werden immer wichtigere Säulen der Energieversorgung. Dieser Wandel stellt das gesamte Energieversorgungssystem vor große Herausforderungen. Die Entwicklung erfordert einen zügigen und effizienten Netzausbau sowie eine grundlegende Modernisierung der Netzinfrastruktur. Dabei müssen Versorgungssicherheit und Systemstabilität, die bisher vor allem von konventionellen Kraftwerken und fossilen Energieträgern erbracht werden, weiterhin sichergestellt werden. Erzeugung, Netze, Verbrauch und Speicherung müssen technisch so ausgestattet sein und flexibel und intelligent zusammenwirken, dass eine sichere und effiziente Energieversorgung auch auf Basis hoher Anteile erneuerbarer Energien – zeitweise bis zu 100 Prozent – gewährleistet ist. Hierfür wird eine höhere Flexibilität auf Erzeugungs- und Nachfrageseite benötigt und es müssen sichere, effiziente und massengeschäftstaugliche Verfahren, Systemführungskonzepte, Netz-, Mess- und Kommunikationstechnologien, Speichertechnologien sowie Datenverarbeitungssysteme und Marktmechanismen für flexible, intelligente Netze und Märkte entwickelt werden.

Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch wird zukünftig weiter wachsen (derzeit ca. 26 Prozent). Ziele der Bundesregierung sind mindestens 55 bis 60 Prozent bis 2035 und mindestens 80 Prozent bis 2050, deshalb werden sich mehr und mehr Regionen der Herausforderung der Integration der erneuerbaren Energien stellen müssen.

Energieeffizienz steigern

Parallel soll die Energieeffizienz gesteigert werden: Bis 2020 soll der Primärenergieverbrauch gegenüber 2008 um 20 Prozent und bis 2050 um 50 Prozent gesenkt werden. Nahezu 98 Prozent aller Erneuerbare-Energien-Anlagen (ca. 61 Gigawatt) sind auf Verteilnetzebene angeschlossen. Die installierte Leistung an Erneuerbare-Energien-Anlagen ist allerdings nicht gleichmäßig verteilt. Etwa 5 Prozent der Verteilnetzbetreiber sind sehr stark und flächendeckend betroffen, d. h. die Leistung von Erneuerbare-Energien-Anlagen übersteigt bereits heute die Jahreshöchstlast an den Entnahmestellen. Herausforderungen, wie sie punktuell bereits heute Vorreiterregionen zu bewältigen haben, können deshalb als Modell für Entwicklungen dienen, wie sie zukünftig bundesweit zu erwarten sind. Die „Schaufenster intelligente Energie“ sollen deshalb dort geplant und durchgeführt werden, wo bereits heute Situationen zu beherrschen sind, wie sie beim weiteren Ausbau erneuerbarer Energien in den nächsten Jahrzehnten bundesweit zu erwarten sein werden. Charakteristisch für solche Zielregionen sind sehr hohe Anteile installierter Leistung aus erneuerbaren Energien.

Das Förderprogramm „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ baut auf Ergebnissen und Erfahrungen bisheriger Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben (z. B. im Rahmen des Förderprogramms „E-Energy: IKT-basiertes Energiesystem der Zukunft“) sowie Studien (z. B. BMWi-Netzplattform-Studie „Moderne Verteilernetze für Deutschland“) auf und soll auch Erkenntnisse der Förderinitiative „Zukunftsfähige Stromnetze“ weiterentwickeln bzw. demonstrieren. Daneben soll auch der gezielte wechselseitige Austausch mit Initiativen im Rahmen des „Forschungsforums Energiewende“ stattfinden.
Die bisherigen Erkenntnisse sollen insbesondere massentauglich weiterentwickelt werden.

Zwei großflächige und aussagekräftige Schaufenster

Hierfür sollen im Rahmen des Förderprogramms mindestens zwei großflächige und aussagekräftige Schaufenster aufgebaut werden, um Wissen, Erfahrungen und Aktivitäten systemübergreifend zu bündeln und Musterlösungen für die intelligente Energieversorgung der Zukunft zu entwickeln und zu demonstrieren. Die Modellregionen sollen zeigen, dass intelligente Netze auf Basis von zeitweise bis zu 100 Prozent erneuerbaren Energien und unter Ausschöpfung der Optionen bei Erzeugungs- und Lastmanagement Systemsicherheit gewährleisten und einen Beitrag zur Versorgungsicherheit leisten können. Dafür sind der Einsatz neuer Technologien und Verfahren sowie die Weiterentwicklung und praxistaugliche Gestaltung von Marktmechanismen, Hard- und Softwarelösungen erforderlich.

Das Förderprogramm ist Teil des Maßnahmenpakets „Innovative Digitalisierung der Deutschen Wirtschaft“ innerhalb der Digitalen Agenda der Bundesregierung. Ohne Digitalisierung des Energiebereichs lässt sich die Energiewende nicht erfolgreich realisieren. SINTEG unterstützt diese Digitalisierung, insbesondere im Bereich Aufbau intelligenter Netze und Modernisierung der Verteilnetze.“

->Quellen: