VKU mit scharfer Kritik an Gabriel

Anhebung der KWK-Umlage gefordert – „Peanuts“

Der VKU fordert deshalb eine Anhebung der KWK-Umlage. Sie liegt derzeit bei 0,178 ct/kWh und funktioniert wie die wesentlich höhere EEG-Umlage für Ökostrom (6,17 ct) – pro Jahr zusammen 750 Millionen Euro, die derzeit an die Stromproduzenten verteilt werden. Der Verband verlangt außerdem die Förderung von Kraftwerksneubauten. Im Wirtschaftsministerium wird derzeit an der Novelle des KWK-Gesetzes gearbeitet; es soll vor der Sommerpause vorgelegt werden. Die bisher vom BMWi vorgesehene Deckelung der KWK-Förderung lasse aber nur eine Sicherung der Bestandsanlagen zu und sei im Vergleich zu den über 22 Mrd. €, die jährlich für die EEG-Förderung ausgegeben würden, „Peanuts“.

54 % der vom VKU befragten Stadtwerke können demnach die Vollkosten ihrer KWK-Anlagen nicht mehr decken, 16 % können nicht einmal ihre Betriebskosten decken. Dies gelte vor allem mit Erdgas betriebene KWK-Anlagen in der allgemeinen Versorgung, sagte Julius Ecke vom Beratungsunternehmen Enervis. Entsprechend sei die gasbetriebene KWK-Erzeugung seit 2010 um 18 % gesunken, so Julius Ecke vom Beratungsunternehmen Enervis. Dies obwohl Erdgas betriebene KWK in der Fernwärmeversorgung mit durchschnittlichen Vermeidungskosten von 20–30 €/t einen kosteneffizienten Beitrag zum Klimaschutz leiste. Dazu komme der soziale Versorgungsauftrag.

In Bezug auf die Kapazitätsmärkte verstecke sich die Bundesregierung hinter der EU-Kommission. Aber „das Argument, dass Kapazitätsmärkte EU-rechtlich ncht förderbar sind, ist Blödsinn,“ so der sichtlich geladene Reck. Er sei nicht gegen den Ausbau der erneuerbaren Energien sei, doch müsse die Balance mit der fossilen Energieerzeugung und der KWK-Förderung gehalten werden.

Verkürzte Diskussion – auch über Verkehr und Wärme reden, statt nur über Strompreis

Reiner Zieschank, Sprecher der DREWAG (Stadtwerke Dresden) stellte fest, es werde nur über den Strompreis geredet, das sei zu eng gesehen – er verlangte, es müsse endlich auch die Wärmewende angegangen werden. Unabhängig von der Entscheidung über das Strommarktdesign brauche man noch vor der Sommerpause eine Novelle des KWKG. Man warte auf den 22. und 23. März, denn dann treffe sich Gabriel mit den Energiepolitikern der Koalition, um den weiteren Fahrplan abzustecken, hieß es beim VKU.

Solarify fand es wieder einmal interessant, dass zwar am Rande erwähnt wurde, es müsse auch über den Verkehr und die Wärme geredet werden – der Strom mache doch nur ein Fünftel des Energiemarktes aus. Aber auf Nachfrage fiel kein einziges Mal das Wort „EVU“ oder deren Gewinneinbußen. Die großen Stromkonzerne haben die Energiewende verschlafen und versuchen daher, durch die künstlich angeheizte Diskusison über den Strompreis, die ach so teuren Erneuerbaren Energien und die vorgeblich hohen Kosten der Energiewende dieselbe noch ein wenig hinauszuschieben. Klimawandel? Machen wir dann – nach uns die Sündflut!…

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