Biomethan lohnt im Wärmemarkt

Überlebensfähigkeit der Biogasaufbereitung hängt von Wärme- und Kraftstoffmarkt ab

Die am Markt verfügbaren Aufbereitungsverfahren sind in der Lage kostendeckend zu arbeiten. Letztlich bestimmen jedoch die Erlösmöglichkeiten, ob ein Anlagenkonzept wirtschaftlich darstellbar ist oder nicht. Ob sich die Vermarktungsrichtungen „KWK-Nutzung“, „Wärmemarkt für Haushaltskunden“ und „Einsatz als Kraftstoff“ lohnen, wird stark durch die Förderbedingungen beeinflusst. In keiner der Anlagenvariationen kann für die KWK-Nutzung derzeit eine wirtschaftliche Situation ermittelt werden. Der Einschnitt in den Förderbedingungen durch die EEG-Novellierung gefährdet daher den bisher größten Absatzmarkt für Biomethan. Der Wärmemarkt für Haushaltskunden bleibt für mittlere und größere Anlagenkonzepte wirtschaftlich. Da die Überlebensfähigkeit der Biogasaufbereitung nun von den Vermarktungsmöglichkeiten im Wärme- und Kraftstoffmarkt abhängt, sind die Entwicklungen der Rahmenbedingungen auf diesen Absatzmärkten in Zukunft von besonderer Bedeutung.

Aus regionaler Perspektive können Wertschöpfung und Beschäftigung Argumente für die Unterstützung von Biogasaufbereitungsanlagen sein. Planung, Wartung, Betrieb und Finanzierung der Anlage können gut von regional ansässigen Akteuren übernommen werden. Dieses Potenzial für die Generierung regionaler Wertschöpfung kann unter den derzeitigen Förder- bzw. Erlösbedingungen nicht ausgeschöpft werden.

Dunkelberg, Elisa; Salecki, Steven; Weiß, Julika; Rothe, Stefan; Böning, Georg (2015): Biomethan im Energiesystem. Ökologische und ökonomische Bewertung von Aufbereitungsverfahren und Nutzungsoptionen; Schriftenreihe des IÖW 207/15, 114 Seiten, ISBN-Nr: 978-3-940920-10-2.

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